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Das Rollenspiel

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Vorwort

Nach einem Jahr fand ich, dass die Zeit reif wäre, die gesamte Geschichte einmal zu überarbeiten und die Kritik einzubeziehen, die ich in der Zwischenzeit erhalten hatte. (Weiterhin sind alle Handelnden über achtzehn Jahre alt.)

Vielen Dank für das Lesen meiner Geschichte. Bitte zieht in Betracht, am Ende die Geschichte zu bewerten und einen Kommentar zu hinterlassen.

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Kapitel 1 Das neue Spiel

Tanja saß am Küchentisch zurückgelehnt auf einem Stuhl und sah ihrem zwei Jahre jüngeren Bruder bei der Zubereitung des Abendessens für seinen Spieleabend zu. Marcus hatte wieder einmal seine Freunde zu einem Spieleabend zu ihnen nach Hause eingeladen, wo sie zusammen mit ihren Eltern lebten. Letztere waren am Tag zuvor in den Sommerurlaub gefahren.

Die Mitglieder der Spielgruppe kannte sich seit vielen Jahren, denn sie hatten alle zusammen in der Bigband der städtischen Musikschule gespielt und sich regelmäßig nach der wöchentlichen Probe getroffen, nachdem sie etwas älter waren. Bei einem Bier oder Glas Wein hatten sie jeweils den Tag ausklingen lassen. Irgendwann hatte sich aus diesem Zusammensetzen der Spieleabend entwickelt.

Anfangs hatte Tanja an der Runde teilgenommen und zusammen hatten sie Skat, Doppelkopf oder Brettspiele gespielt. Später war einer aus der Gruppe auf die Idee gekommen, dass sie zur Abwechslung ein Pen & Paper Rollenspiel spielen könnten. Aus der Abwechslung war die Regel geworden, doch Tanja hatte schnell erkannt, dass sie dem Genre nichts abgewinnen konnte. Daher hatte sie sich nach und nach aus den Spieleabenden zurückgezogen.

Sie dachte an die schöne gemeinsame Zeit zurück und erinnerte sich an die vielen vergnüglichen Stunden mit den anderen. Sie lehnte sie nach vorne, stützte ihre Ellenbogen auf den Tisch und sagte nach einer Weile: „Ich würde gerne auch wieder einmal mitspielen."

„Dann komm doch einfach nachher dazu!", sagte ihr Bruder. „Du weißt, du bist uns immer willkommen."

„Ne, ich habe keine Lust. Diese Welt aus Drachen, Magiern und Elfen ist nicht mein Ding. Ich kann den Reiz eines Rollenspiels verstehen. Aber warum immer mit dieser Thematik?"

„So sind die Rollen nun 'mal angelegt."

„Gibt es keine anderen Themen, die in den Rollenspielen vorkommen?"

„Was meinst du mit anderen Themen?"

„Na, was weiß ich? Die Geschichten könnten auch in einem Unternehmen, einem Hotel oder in einem Krankenhaus spielen."

„Du willst doch nicht im Ernst, eine Herz-Schmerz-Geschichte in einem Krankenhaus spielen?"

„Nein, es muss ja keine Arztschmonzette sein. Ich denke an eine Welt, die etwas mehr mit der realen Leben zu tun hat."

„Und wo läge dann da der Reiz? Es geht doch gerade darum, dass man in eine Rolle schlüpft, in der man sich im wirklichen Leben nicht bewegt."

„Du bist auch kein Concierge oder Koch in einem Hotel. Ich stelle mir vor, dass es ebenso reizvoll sein könnte, in eine solche Figur hinein zu schlüpfen."

„Hmm. Das wäre vielleicht eine Überlegung wert. Ich frage nachher die anderen, was sie von der Idee halten."

Tanja war am nächsten Morgen als erste auf den Beinen. Die junge Studentin bereitete ein Frühstück für sich und ihren Bruder vor. Sie deckte auf der Terrasse im Garten den Tisch. Ihr bereitete es Freude, einen Tisch hübsch zu decken.

Das Geklapper in der Küche weckte ihren Bruder, dessen Zimmer im Erdgeschoss neben der Küche lag. Müde kam er zu seiner Schwester hinaus in den Garten und hielt sich eine Hand vor die Augen, da er von der plötzlichen Helligkeit geblendet wurde.

Sie sah ihren Bruder und erkundigte sich: „Na, du Schlafmütze. Auch schon wach?"

„Noch nicht ganz. Lieb von dir, dass du Frühstück gemacht hast! Der Kaffee duftet gut", sagte er und füllte sich einen Becher.

„Na, wie war euer Abend gestern?"

„Es ist ein netter Abend gewesen. Wir haben viel Spaß gehabt."

„Das habe ich bis in mein Zimmer 'rauf gehört."

„Ja? -- Sorry!"

„Schon gut. 'Ist ja nicht so schlimm gewesen. Hast du die anderen auf unsere Idee mit einem alternativen Rollenszenario einmal angesprochen?"

„Ja, habe ich. Sie sind offen, etwas Neues auszuprobieren. Auch fänden sie es schön, wenn du wieder dabei bist."

„Klasse! Dann lass uns doch nach dem Frühstück zusammensetzen und einen Rahmen für eine andere Art Geschichte entwickeln."

„Gut. Welches Szenario stellst du dir denn vor? Wirklich Hotel, Krankenhaus oder so?"

„Hotel wäre nicht schlecht. Das böte viele Möglichkeiten der Geschichtenentwicklung mit dem Personal und den Gästen. Es ist aber vermutlich, für den Anfang zu ambitioniert. Man bräuchte mehr Personen für die einzelnen Rollen, als wir derzeit in unserer Gruppe haben."

„Das Gleiche gilt auch für ein Krankenhaus."

„Ja. Es müsste etwas sein, bei dem man mit wenigen Figuren auskäme. Wie wäre es mit einem Start-up?"

„Du meinst, wie bei der Gründung einer kleinen Firma?"

„Ja, genau. Start-ups fangen in der Regel mit nur wenigen Personen an und das wären die, in die wir als Spieler schlüpfen würden."

„Das könnte klappen. Was sollte das Unternehmen denn auf den Markt bringen, beziehungsweise was wäre die Gründungsidee?"

„Genau! Damit hätten wir automatisch die verschiedenen Kampagnen als eine der Optionen, die zu Beginn ausgewürfelt werden müssen. -- Schreib doch schon einmal auf, was wir haben!"

Sie brachten die Rahmenhandlung zu Papier und entwickelten die einzelnen Charaktere. Nach zwei Stunden waren sie mit ihrem Ergebnis zufrieden. Die Entwicklungsmöglichkeiten der einzelnen Figuren übertrugen sie aus dem bestehenden Fantasierollenspielkonzept.

„So", stellte er fest, „jetzt müssen wir uns die möglichen Produktideen überlegen."

„Ich glaube, damit steigt und fällt das gesamte Spiel. Je kurioser das Produkt wäre, desto mehr Spaß würde das Ganze aus meiner Sicht machen. Was fällt dir hier ein?"

„Hmm. Das ist gar nicht so einfach. Was fändest du denn witzig? -- Wer will schon eine Zahnbürste oder einen Toaster entwickeln. Es müsste etwas sein, was die meisten kennen, so dass keine lästigen Erklärungen notwendig sind."

„Es kann auch kein Spezialwerkzeug oder Ähnliches sein", ergänzte sie die Überlegungen.

„Richtig. Hmm, was könnten wir da nehmen?"

„Wie wäre es mit der Kategorie Fortbewegungsmittel?"

„Könnte gehen. -- Als Variationen dann Inliner, Lastenrad, und so weiter."

Sie nahm sich eine Illustrierte, die auf einem Beistelltisch lag und kommentierte: „Ich schau das Magazin hier einmal durch. Vielleicht finde ich eine Anregung".

Sie blätterte es durch. Nach einer Weile legte sie ihm das Heft vor und deutete auf eine Anzeige: „Was ist hiermit?"

„Eine Küchenmaschine, die gleichzeitig kochen kann. Das könnte gehen. Dann schlage ich als Kategorie Haushaltshelfer vor. Mögliche Variationen wären eine Küchenmaschine, ein Saugroboter vielleicht noch... -- Hier müssten wir uns auf jeden Fall, weitere Geräte ausdenken!"

„So prickelnd finde ich das aber immer noch nicht. Ich such' einmal weiter."

Nach einer Weile rief sie aus: „Das ist es!"

Ihr Bruder blickte auf die Anzeige und war sichtlich überrascht: „Ein Sexspielzeug? Das ist nicht dein Ernst?"

„Klar doch! Stell dir doch einmal vor, welchen Spaß es machen könnte, über so etwas zu diskutieren und sich über die Handhabung Gedanken zu machen. Ich gehe davon aus, dass sich keiner von uns damit bisher näher beschäftigt hat. Aber jeder hat eine grobe Vorstellung von dem, wie man es benutzt. Die meisten werden zunächst eine Scheu haben, darüber zu sprechen. Wenn sie diese überwunden haben, wird das Spiel der Andeutungen beginnen. Je nachdem wie die Gruppe 'drauf ist, wird es im Weiteren vermutlich auch schön schlüpfrig werden."

„Tanja, es klingt so, als würde es dir Spaß machen, wenn es mehrdeutig oder sogar schlüpfrig wird. So kenn' ich dich gar nicht."

„Mehrdeutig ist doch auch reizvoll. Oder nicht? Ich stelle mir die Diskussionen sehr lustig vor. Vor allem hat dieses Thema den Vorteil, dass es hier verschiedene Produktmöglichkeiten gibt."

„An was für Möglichkeiten denkst du?"

„Na, für welche Zielgruppe das Spielzeug gedacht ist. Für Männer, für Frauen und für Paare."

„Hmm. Das könnte in der Tat interessant werden. Was soll ich denn aufschreiben?"

„Also, die Kampagne trägt den Titel ‚Start-up für ein neues Sexspielzeug'. Und als Variation zum Auswürfeln gäbe es die Variationen: Männer, Frauen, Männer-Männer, Männer-Frauen, Frauen-Frauen."

„Ich bin einmal gespannt, was die anderen von der Idee halten."

Sie sammelten einige weitere Möglichkeiten und schlossen die Vorbereitungen für das Spiel ab.

Kapitel 2 Die erste Runde

Tanja und Marcus luden die Gruppe am darauffolgenden Wochenende wieder zu sich ein, da ihre Eltern immer noch im Sommerurlaub waren. Es besuchten sie an diesem Abend der einundzwanzigjährige Jan, die gleichaltrigen Astrid und ihr zwei Jahre älteren Bruder Frank.

Es war wärmer geworden und sie nutzen die Möglichkeit, auf der Terrasse im Garten zu sitzen. Während eines kleinen Essens stellten Tanja und Marcus ihr neues Spielkonzept vor, ohne etwas über die einzelnen Möglichkeiten zu verraten. Alle waren damit einverstanden, diese neue Art des Rollenspiels auszuprobieren. Tanja mischte verdeckt die unterschiedlichen Kampagnen und fragte in die Runde: „Wer möchte ziehen?"

Marcus hielt sich zurück, da er das Konzept mit ausgearbeitet hatten.

„Wenn kein anderer möchte", erklärte Jan, „dann ziehe ich."

Er wählte einen Papierbogen aus, drehte ihn um und las die Überschrift. Er war so verblüfft, dass er nicht wusste, was er sagen sollte.

Frank forderte ihn auf: „Sag schon, was ist es?"

„Hier steht: Start-up - Sexspielzeug."

Astrid und Frank lachten sofort laut los.

„Was? Ist das euer Ernst? Wir sollen ein Sexspielzeug entwickeln?", fragte Astrid, nachdem sie sich beruhigt und sich die Tränen aus den Augen gewischt hatte.

„Klar, warum nicht? Wir dachten, es sei spannender, als sich Gedanken über eine neue Zahnbürste zu machen", antwortete Tanja.

„Du schaust so skeptisch, Jan", sagte Marcus seinen Freund, da sich dieser bisher nicht geäußert hatte.

„Hmm. Ich weiß nicht."

„Ach komm!", forderte Tanja ihn auf. „Das wird bestimmt lustig! -- Da mein Bruder und ich die Spielidee entwickelt haben, schlage ich vor, dass Marcus die Rolle des Spielleiters übernimmt. In Ordnung?"

Keiner widersprach und Marcus begann das Spiel: „Wer will das Ziel des Spiels auswürfeln? Wir brauchen eine Zahl zwischen eins und fünf."

„Ich mach's", sagte Astrid und warf den Würfel. Ein zwei lag oben auf.

„Das bedeutet, ihr müsst ein Spielzeug für eine Frau entwickeln", erklärte Marcus.

„Also ein Dildo", meinte Jan.

„Oder ein Vibrator", ergänzte Astrid.

Im Weiteren verteilten sie schnell die Rollen. Astrid wurde die Designerin, Frank übernahm die Verantwortung für die Produktion, Tanja für das Marketing und Jan spielte den Geschäftsführer. Abschließend würfelten sie ihre Erfahrung und Fähigkeiten in den einzelnen Rollen aus.

„Die Aufgabe ist nun wie folgt", erklärte Marcus, „ihr müsst ein Spielzeug entwerfen, das der Renner auf dem Markt wird. Im Laufe des Spiels werdet ihr Hinweise erhalten, was die Konkurrenz im Moment entwickelt. Ihr müsst Euch bei dem Ganzen auch Gedanken machen, wie ihr das Produkt und euren eigenen Unterhalt finanzieren könnt."

„OK, lass uns gleich anfangen!", meinte Jan. „Tanja, in deiner Verantwortung liegt das Marketing. Kannst du uns berichten, was der Markt, also die Verbraucherinnen sich wünschen."

„Hmm, lasst mich einmal überlegen", meinte Tanja. „Aus meiner Sicht sollte es eher ein Vibrator sein und kein Dildo. Es gibt diese schon in allen erdenklichen Formen."

„Woher weißt du das eigentlich?", fragte Jan. „Ist dir außerdem bewusst, dass ein Dildo deutlich günstiger in der Herstellung ist als alles, was elektrisch angetrieben wird?"

„Das ist schon richtig. Aber die Herstellungskosten sind nicht das alleinig Ausschlaggebende", brachte sich Astrid in die Diskussion ein. „Gerade in letzter Zeit sind solche Produkte gesellschaftsfähig geworden. Sie spiegeln einen neuen Lifestyle wider, bei dem es nicht verpönt ist, sich zu seiner Lust zu bekennen. Daher dürfen diese Spielzeuge schon etwas kosten, wenn sie elegant sind. Des Weiteren hat ein Vibrator den Vorteil, dass er beide Funktionen übernehmen kann."

„Woher weißt du das eigentlich?", fragte Frank seine Schwester. „Du klingst so überzeugend, als wüsstest du hier Genaueres, ich meine im wirklichen Leben."

„Das weiß doch jeder. Es gibt zum Beispiel schon zur Hauptsendezeit im Fernsehen Werbung für Onlineshops dieser Branche", erklärte sie ihm.

„Echt?", fragte er ungläubig. „Ich dachte, solche Werbung gibt es erst im Nachtprogramm."

„Du verwechselst das mit der Werbung für Telefon Sex Angebote."

„Kommt zurück zum Thema!", unterbrach Jan sie. „Astrid und Tanja schlagen einen Vibrator vor. Dann lasst uns auf dieser Basis eine Machbarkeitsstudie erstellen! Ich schlage vor, dass Astrid sich Gedanken über das Design macht. Vielleicht mit einer Zeichnung, damit alle eine Vorstellung bekommen können, um was es konkret gehen soll. Frank, du machst dir Gedanken wie und wo es hergestellt werden soll! Tanja überlegt sich in den nächsten fünf Minuten unsere Zielgruppe und ich denke über eine Finanzierung nach. In Ordnung?"

Die anderen stimmten seinem Vorschlag zu und machten sich an die Arbeit.

Nach der vorgeschlagenen Zeit richtete Marcus als Spielleiter das Wort an die Gruppe: „Jetzt ist in der Spielzeit, ein Tag vergangen. In dieser Zeit sind Kosten von fünfhundert Euro aufgelaufen."

„Warum so viel?", wollte Frank wissen.

„Einhundert Euro pro Person und Tag. Ihr wollt ja schließlich auch von 'was leben. Im Moment gehe ich davon aus, dass ihr noch keine Geschäftsräume habt. Stattdessen erledigt ihr alle eure Aufgaben von zu Hause aus. Solltet ihr Geschäftskunden empfangen wollen, müsstet ihr euch ein Büro mieten und das natürlich auch finanzieren. Wenn ihr Schulden von 50.000 Euro angesammelt habt, ist das Spiel zu Ende und ihr habt das Ziel nicht erreicht."

„Meine Güte, ist das hart!", bemerkte Frank.

„Gut, dann lasst einmal sehen, was wir gestern erreicht haben!", nahm Jan seine Rolle als Geschäftsführer wieder auf. „Ich habe mir überlegt, dass wir versuchen sollten, das Startkapital über Crowdfunding hereinzubekommen. Was meint ihr? Ist jedem klar, was das ist?"

„Nein, ich habe davon noch nichts gehört", sagte Astrid.

„Beim Crowdfunding geht es darum, dass man ein Konzept erstellt und dies auf einer entsprechenden Webseite bewirbt. Interessierte können entweder so in das Projekt investieren, weil sie es für eine gute Idee halten, oder sie kaufen sich das Produkt im Voraus, mit dem Risiko, dass es gegebenenfalls nichts wird."

„Das ist eine gute Idee!", meinte Frank. „Lass uns schauen, was unsere Designerin vorbereitet hat!"

„Genau", sagte Astrid, „dies ist mein Entwurf."

Sie drehte ihre Zeichnung herum und zeigte sie den anderen.

„Das sieht aber nicht aus wie ein... ja, wie ein... Na, du weißt schon, was ich meine?", wandte Frank ein.

„Du meinst, es hat nicht die Gestalt eines männlichen Geschlechtsorgans? Warum sprichst du das Wort nicht aus?", fragte Astrid. „Das habe ich bewusst so gezeichnet. Zum einen haben viele heutige Spielzeuge eine abstrakte, ja stylische Form. Zum anderen kommt es den Frauen gar nicht darauf an, dass es so aussieht, wie ein Penis."

Die drei Jungs in der Gruppe sahen sie erstaunt an.

„Ja, ihr braucht nicht so überrascht zu tun. Es dreht sich beim Sex nicht nur um euren Willi. Bei uns Frauen spielt sich sehr viel im Kopfkino ab. Das ist viel Entscheidender. -- Zurück zum Thema, er sollte eine leicht gebogene Form haben, damit er besser der Anatomie einer Frau folgt", führte Astrid weiter aus.

Marcus hatte sich bisher aus der Diskussion herausgehalten, da dies seiner Rolle als Spielleiter entsprach. Er wollte Astrid jedoch ein wenig necken, denn er hatte schon seit einiger Zeit ein Auge auf sie geworfen. Sie war hoch gewachsen, fast so groß wie er selbst. Sie trug ihre dunkelblonden Haare schulterlang und hatte eine schlanke Statur. Aus seiner Sicht war sie eine klasse Frau. Er hatte sich jedoch nie getraut, sich mit ihr einmal außerhalb der Gruppe zu verabreden. Er war davon überzeugt, dass er keine Chance bei haben würde, da sie von deutlich attraktiveren Männern umworben wurde und selbst diese bei ihr auf Granit zu beißen schienen. Trotzdem ließ er es sich nicht nehmen, sie zu fragen: „Sprichst du hier aus Erfahrung?"

„Neugierig bist du gar nicht, was?", fragte sie lachend. „Ich frage dich auch nicht, wie viele Gummipuppen du im Schrank hast, oder?"

„Touché!", sagte Tanja.

Marcus errötete und verfluchte sich sofort, hätte er doch den Mund gehalten. -- Aber das war genau das, was er an ihr so mochte. Neben ihrem klasse Aussehen war sie so schlagfertig.

„Kommt, wir wollen weiter machen!", schlug Tanja vor. „Wo soll das Gerät denn vibrieren, hier vorne?"

„Ja, natürlich."

„Sollte der Vibrator nicht zusätzlich einen extra Motor für die besondere Stelle haben?", warf Frank in die Diskussion ein.

„Man, sei doch nicht so verklemmt Bruder!", forderte Astrid ihn auf. „Du möchtest wissen, ob das Spielzeug einen extra Motor für die Stimulation der Klitoris haben soll, oder?"

„Ja", gab er leicht errötend zu.

Grinsend warf Tanja ein: „Frank, du scheinst ja Erfahrung mit solchen Spielzeugen zu haben. Interessant!"

„Habe ich doch gar nicht. Ich habe mir bisher keins gekauft. Wofür auch?", widersprach er. „Ich habe mir nur gedacht, das könnte den gewissen Reiz ausmachen."

„Welchen gewissen Reiz?", fragte ihn Tanja provokant.

„Auf Franks Erfahrung und seine Kenntnisse über die weibliche Anatomie gehen wir vielleicht ein anderes Mal ein", meinte Astrid. „Ich finde seinen Gedanken trotzdem gut."

Sie skizzierte schnell einen weiteren Entwurf, der einen Fortsatz am Beginn des unteren Drittels hatte. „Dies sollte die gewünschte Wirkung haben, meinst du nicht auch, Tanja?"

Die Angesprochene sah sich die Zeichnung an und schlug vor: „Sollte das hier", und sie zeigte auf den Fortsatz, „nicht ein wenig länger und nicht so spitz sein? Es soll sich ja schön anfühlen und nicht piksen."

„So, so. Nicht piksen", warf Jan ein.

„Man! Bist du blöd!", beschwerte sich Tanja. „Mach du doch selbst 'mal einen konstruktiven Vorschlag. Schließlich bist du der Geschäftsführer. Du solltest dein Team motivieren und nicht mit dummen Bemerkungen ablenken!"

„Gut, wie wäre es damit: Soll das Gerät vibrieren oder pulsieren?", fragte Jan.

„Wo ist da der Unterschied?", fragte Frank.

„Nun, unter Vibrieren verstehe ich eine ungerichtete Bewegung. Pulsieren geht in eine einzige Richtung und ahmt die Stöße eines Mannes nach."

„Aha", ging Tanja auf ihn ein, „du scheinst dich ja gut auszukennen. Woher eigentlich? Pulsatoren gibt es erst seit wenigen Jahren auf dem Markt."

„Öhm, als Geschäftsführer muss ich schließlich Marktstudien betrieben haben. Oder?", versuchte er sich herauszureden.

„Marktstudien? Die hast du aber nicht in den letzten fünf Minuten betrieben. Wann denn dann?", fragte Tanja schnippisch.

„Das tut doch jetzt nichts zur Sache. Ich finde Tanjas Einwand bezüglich der Form dieses Fortsatzes einleuchtend. Astrid, kannst du deine Zeichnung dementsprechend anpassen?"

„Klar, wenn die anderen ebenfalls der Meinung sind?", fragte sie in die Runde.

Frank lehnte sich zurück mit den Worten: „Bei solchen Details verlasse ich mich ganz auf die Erfahrung der Mitarbeiterinnen dieser Firma."

Astrid radierte ihren ersten Entwurf aus und zeichnete den betreffenden Abschnitt neu.

Marcus unterbrach die Runde und sagte: „Inzwischen ist Abend im Spiel geworden. Wenn keiner eine Pause möchte, beginnt jetzt der dritte Tag. Ihr habt jetzt eintausend Euro Schulden."

Jan begann die Runde: „Da wir zusehen müssen, Geld heranzuschaffen, sollten wir eine Produktbeschreibung zusammenstellen. Auch wenn noch nicht alle Details geklärt sind, sollten wir diese auf einer Crowdfundingplattform anbieten. Alle einverstanden?"

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