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Eine Frau auf Abwegen Teil 03

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Der nächste Morgen begann für Beate Jung eigentlich ziemlich unspektakulär. Wie üblich erwachte sie gegen sechs Uhr in der Frühe und blinzelte verschlafen in Richtung Fenster. Verwirrt registrierte sie noch im Halbschlaf, dass sich das Fenster offenbar über Nacht aus dem Staub gemacht hatte, denn merkwürdigerweise war kein Fenster vorhanden, wo gestern garantiert noch eines gewesen war. „Nanu, - was ist denn jetzt los...?", fragte sie sich verschlafen und versuchte sich zu orientieren. Es war schon verblüffend für Beate das Fenster nicht in der gewohnten Richtung am gewohnten Platz zu finden, denn der Blick hinaus war stets das erste Lebenszeichen, das sie nach dem Erwachen von sich gab. Doch damit nicht genug, - irgendwie erschien ihr mit einem Mal das ganze Schlafzimmer merkwürdig fremd. Das war natürlich verständlich, denn Beate befand sich logischerweise gar nicht in ihrem eigenen Schlafzimmer. Warm und geborgen lag sie in einem überbreiten Bett, das zu ihrer Verwunderung ebenfalls nicht das eigene war.

Dann plötzlich, - wusste Beate Bescheid und fuhr maßlos erschreckt aus ihrer eben noch so wohlig entspannten Lage hoch. Bestürzt sah sich die Frau im Raum um und als sie erkannte was los war, wurde ihr plötzlich ganz anders. Von einem Moment auf den anderen erinnerte sie sich wieder an die Geschehnisse der vergangenen Nacht, die sie zweifelsfrei in diese prekäre Lage gebracht hatten. Innerlich sträubte sich Beate zwar noch heftig, die Fakten zu akzeptieren, sie saß konsterniert und mit rasendem Herzklopfen aufrecht im Bett und wagte es nicht neben sich auf das Bett zu sehen, - vor lauter Angst den endgültigen Beweis dafür zu erhalten, - was eigentlich bereits offenkundig war. Panik stieg in der Frau hoch, - Panik, - die sich sofort in schieres Entsetzen verwandelte, als sie die schlafende Gestalt neben sich liegen sah und in der sie ihren Chef, Hassan Tabasi erkannte. Tabasi lag, - halb unter, halb auf der Bettdecke, - auf dem Bauch und schien fest zu schlafen. Das war an sich schon aufregend genug, doch Beate wurde nun Himmelangst, als sie auch noch erkannte, dass der Perser nackt war. Nur mühsam erstickte sie ihren Angstschrei, als ihr bewusst wurde, dass sie selber auch im Evaskostüm im Bett lag und unleugbar eine aufregende Nacht in Tabasis Bett verbracht hatte. „Mein Gott, - du hast mit ihm, - das, - das, - oh nein, - das darf nicht wahr sein, - du hast mit Tabasi gebumst...!", musste sich Beate treffenderweise eingestehen und ihr wurde plötzlich schlecht. Ihr wurde sogar hundeelend, Gallegeschmack machte sich in ihrem Mund breit. Fast hätte sich Beate übergeben.

Der seltsame Geschmack rührte vermutlich vom Alkoholkonsum her, denn Beate erinnerte sich jetzt, dass sie viel, - zu viel Champagner getrunken hatte. Von dem verabreichten Muntermacher und Eisbrecher, den Tabasi ihr ins Glas geschmuggelt hatte, ahnte sie natürlich nichts. Es war nicht zu leugnen, irgendwie hatte sie den Weg in Tabasis Bett und in dessen Arme gefunden und allem Anschein nach, hatten sie zu ihrer Bestürzung auch miteinander geschlafen. Diese Erkenntnis machte Beate erst richtig flau im Magen. Siedend heiß wurden ihr die fatalen Konsequenzen bewusst. Erneut musste sie einen Brechreiz unterdrücken, Beate war kalkweiß im Gesicht. Schuldkomplexe und Skrupel meldeten sich zurück. Sie hatte mit Hassan Tabasi geschlafen, zumal die immer noch deutlich spürbare Nässe zwischen ihren Beinen den Beweis dafür lieferte. Der unglücklichen Frau wurde brutal klar, dass sie nicht nur mit ihrem Chef geschlafen hatte, sondern dass sie auch ihren Ehemann betrogen hatte. Stöhnend fasste sie sich an den Kopf, versuchte ihre Panik unter Kontrolle zu bekommen und ihre Ruhe zu bewahren. Es kostete sie erhebliche Mühe nicht sofort in hysterisches Geschrei zu verfallen. Nur noch ein Gedanke beherrschte sie jetzt: „Weg, - nur noch weg von hier...!"

Es war still im Raum, vom ihrem rasenden Herzklopfen abgesehen. Beate gelang es sich zu beherrschen und langsam wurde sie ruhiger, konnte sich überlegen, was sie jetzt machen könnte. Mit sehr ambivalenten Gefühlen im Bauch den schlafenden Perser betrachtend, wurde Beate endgültig bewusst, dass sie tatsächlich mit Tabasi ins Bett gestiegen war und dass sie auch mit ihm gebumst hatte. Merkwürdigerweise für die Frau eine ebenso bestürzende, wie faszinierende Erkenntnis. „Himmel, - ich muss sofort weg hier, - nur schnell, schnell weg hier...! Was mache ich denn jetzt...?", dachte Beate konsterniert und betrachtete wieder mit aufkeimender Panik ihren Chef. So verständlich der Fluchtgedanke auch war, so schwierig war es auch, ihn in die Tat umzusetzen. Beate wagte kaum zu atmen, weil sie Angst hatte, den Mann aufzuwecken. Ganz vorsichtig schob sie die Bettdecke zurück und hielt erschreckt inne, weil das verdammte Bett urplötzlich knarrte, als sie ihre Beine über den Bettrand schwingen wollte. Tabasi hatte zum Glück nichts bemerkt und schien noch zu schlafen. Mit angehaltenem Atem und den Mann ständig im Blick, hob Beate ihre Beine an, drehte sich wie in Zeitlupe und setzte sich endlich auf die Bettkante. Sie atmete erleichtert auf, als sie sich behutsam erhob und Tabasi trotz der dabei unvermeidlichen Geräusche und der Bewegungen der Matratze nicht aufwachte. Beate erschrak nicht wenig, als sie sich mit einem kleinen Ruck endgültig vom Bett erhob und das blöde Ding von Matratze deshalb leise quietschte.

Die Frau stand endlich neben dem Bett, ohne dass der Mann aufgewacht war. Beate sah sich suchend im Raum um. Noch immer nicht ganz bei Sinnen und durch ihre peinliche Lage total verunsichert registrierte sie zu allem Übel, dass sie außer ihrer Bluse und ihrem BH keine anderen Kleidungsstücke von ihr entdecken konnte. Verzweifelt versuchte sich Beate zu erinnern, wo sie die fehlenden Kleidungsstücke abgelegt haben könnte. Schamröte stieg ihr unwillkürlich ins Gesicht, als sie sich verschwommen daran erinnerte, dass die fehlenden Stücke nur im Chefbüro zu finden sein würden. Einer Panik nahe erinnerte sich die Frau konsterniert daran, dass der Beginn ihres unverzeihlichen Sündenfalls dort seinen Anfang genommen hatte. Es schüttelte die Frau regelrecht durch, als ihr das peinliche Geschehen im Chefbüro wieder bewusst wurde. Doch jetzt war es zu spät sich Vorwürfe zu machen, sie hatte ihren Ehemann betrogen und ausgerechnet mit ihrem stets so distinguiert wirkenden Chef geschlafen. Hastig sammelte Beate BH und Bluse vom Boden auf. Obwohl ihr speiübel war und sie schwankte, musste sie unbedingt raus hier, - raus, - bevor Tabasi erwachte. Die beiden Teile in der Hand schlich sich die nackte die Frau auf Zehenspitzen aus dem Raum und atmete erst hinter der Tür erleichtert auf. Zum Glück hatte sie auf Anhieb die richtige Tür gefunden und befand sich nun endlich im halbwegs vertrauten Chefbüro. Ihr Blick fiel auf den massiven Schreibtisch, vor dem sie zu ihrer Scham alle anderen abgelegten Kleidungsstücke und ihre Schuhe auf dem Boden verstreut liegend fand. Irritiert und mit einem mulmigen Gefühl im Bauch sammelte Beate ihre Sachen auf und begann sich hastig anzuziehen. „Nur schnell weg von hier, - ab nach Hause...!", war das einzige, an das sie jetzt denken konnte...

Kaum war sie angezogen, hastete die Frau wie von Furien gehetzt aus dem Büro hinaus, dem Ort ihres Scheiterns als Ehefrau und Mutter. Ekel auf sich selber trieb ihr säuerlichen Speichel in den Mund. Der Eindruck verstärkte sich noch, als sie einen letzten Blick in den Raum warf und den massigen Schreibtisch sah, auf dem sie in der vergangenen Nacht gefickt worden war. Übelkeit stieg in ihr hoch und ein Gefühl von Schuld und Versagen machte ihr schwer zu schaffen. Im Ladenlokal waren die Spuren des Events noch nicht vollständig beseitigt. Die Tische, Stühle und Einrichtungsgegenstände waren von dem Servicepersonal zusammengestellt worden und warteten auf den Abtransport. Es roch merkwürdig, das abgestandene Aroma von vielen Menschen, Essen und Tabakqualm hing wie eine Glocke im Laden. Zum Glück fand Beate sofort ihre Handtasche. Sie schnappte sich das Ding und ging zur Tür. Zum Glück steckte der Schlüssel von innen. Rasch hatte sie das Schloss geöffnet und verließ nun endlich den Laden. Als sie auf dem Gehweg stand, atmete Beate erleichtert ein. Endlich konnte sie sich sicher fühlen und die Frau atmete tief die kühle Morgenluft ein, was ihr natürlich gut tat. Da es Sonntagmorgen und kurz vor sieben war, lag die Straße verlassen da. Niemand war zu sehen und auch der Verkehr ruhte noch.

Es gab jetzt ein Problem, wie sollte Beate nach Hause kommen. Auf Anraten des Chefs, - Beate erschauerte, als sie an Tabasi denken musste, - hatte sie ihr Auto zu Haus gelassen und war mit dem Bus in die Stadt gefahren. Nun, - so früh am Morgen stand nicht zu erwarten, dass Busse und Bahnen fuhren. Zumindest nicht so häufig wie an Werktagen. Beate überlegte nicht lange. Sie wollte unbedingt nach Hause, auch weil sie sich schmutzig fühlte und dringend eine heiße Dusche brauchte. Sie fühlte sich irgendwie klebrig, besudelt und benutzt. Diese Gefühle gaben den eigentlichen Grund für ihr Bedürfniss nach einer heißen Dusche, also nicht so sehr die von der Frau registrierten Spuren der vergangenen, nächtlichen Liebesspiele, die immer noch an ihr hafteten. Mit dem Handy rief sie sich jetzt ein Taxi. Das war zwar ungleich kostspieliger, als ein Bus, ging aber vermutlich schneller. Beate trippelte in der erfrischenden Morgenluft die Straße herunter. Sie hatte der Telefonistin gesagt, dass sie am nahen Postamt auf das Taxi warten würde. Es dauerte eine viertel Stunde, bis der Wagen kam. Zeit genug also, um über die vergangene Nacht nachzudenken. Beate schämte sich nicht wenig über ihr unmögliches Verhalten. „Warum musstest du auch so viel trinken Mädchen...?", machte sie sich Vorwürfe. Es war klar, dass sie sich niemals mit Tabasi eingelassen hätte, wenn sie nicht so schicker gewesen wäre.

Doch was halfen diese Vorwürfe jetzt noch? Nichts, - sie hatte sich mit Tabasi eingelassen und hatte ihren Ehemann betrogen. Panik stieg in ihr hoch. „Jaaa, - mein Gott, - Paul, - ob er und die Kinder schon etwa zu Hause sind...?" Zum ersten Mal, seit der Heirat, hatte Beate die Nacht nicht zu Hause verbracht, zumindest ohne Paul. Was sollte sie ihm bloß sagen, wie es ihm erklären? Das Taxi kam und lenkte Beate für einen Moment von diesen Gedanken ab. Doch sie saß kaum auf der Rückbank, da meldeten sich diese wieder zurück. Zitternd und bebend vor Angst und Schulkomplexen ließ sich Beate nach Hause fahren. Ihr Chauffeur war zum Glück ein sensibler Typ, der wohl ahnte, dass Beate nicht danach war sich mit ihm zu unterhalten. Schweigend saß die Frau im Fond und zermarterte sich den Kopf, was sie sagen, was sie tun sollte. Die Spannung wurde unerträglich, als der Wagen in ihre Straße einbog und sie das Haus sah, in dem die Familie wohnte. Beate war heilfroh, als sie erkannte, dass Pauls Wagen nicht in der Einfahrt stand. Sie zahlte den Fahrpreis, gab auch ein Trinkgeld und hastete dann die wenigen Schritte durch den Vorgarten zur Haustür. Erst als die Haustür hinter ihr schwer ins Schloss fiel und sie sich wirklich alleine im Haus sah, atmete Beate auf.

Nun, da sie sich sicher fühlte, konnte Beate auch wieder einigermaßen klar denken. Deshalb wurde ihr auch bewusst, dass Paul und die Kinder erst gegen Nachmittag zurückkehren würden. Genug Zeit, um im Haus Ordnung zu schaffen und um, - noch viel wichtiger, - in ihrem Kopf Ordnung zu schaffen. Beate huschte nach oben in ihr Schlafzimmer und riss sich regelrecht die Kleidung vom Leib, als würde ihr das Tuch den Leib versengen. Danach lief sie ins Bad und stellte sich unter die Dusche. Den Hahn drehte Beate voll auf und stellte den Hebel der Batterie so ein, dass sie die Hitze gerade noch ertragen konnte. Bald war ihre Haut krebsrot, doch sie nahm den Schmerz als Zeichen dafür, dass sie das alles nicht nur geträumt hatte, sondern tatsächlich erlebt hatte. Beate schrubbte sich gründlich ab, - wieder und wieder, - und dennoch fühlte sie sich nach wie vor besudelt, als sie die Duschkabine verließ. Panik, Entsetzen, Schuldkomplexe und die Angst vor der Entdeckung ließen sie nicht zur Ruhe kommen. Beate war der Ansicht, dass Paul es doch auf Anhieb bemerken müsste, was vorgefallen war und demnach mit ihr los war. Mit einer Höllenangst im Bauch erwartete Beate daher die Rückkehr ihrer Familie. Um sich von ihren Qualen und ihrer Schuld abzulenken stellte sie das Haus auf den Kopf und begann einen Hausputz. Wie zu erwarten war, half ihr die Hausarbeit nur wenig um sich besser zu fühlen. Der Makel des Seitensprungs klebte hartnäckig an ihr und ließ sich auch mit allen Haushaltsreinigern der Welt nicht abwischen...

Immerhin war Beate soweit abgelenkt, dass sie nicht ständig an den Seitensprung mit Hassan Tabasi, die möglichen Konsequenzen und ihren ahnungslosen Ehemann Paul denken musste. Doch als sie mit ihrer Arbeit fertig war zeigte die Uhr gerade einmal zwölf Uhr Mittag. Beate beschloss für den Abend ein Esen vorzubereiten und an diesem Tag gab sie sich besonders viel Mühe damit und beschloss, - quasi als eine Art Wiedergutmachung, - Pauls Lieblingsessen zu kochen, - Rinderroulade mit Rotkohl und hausgemachten Kartoffelknödeln. Beate war mit Feuereifer dabei und nahm sich nun selbst in die Pflicht, künftig noch mehr als sonst auf Pauls Bedürfnisse einzugehen. Dass sie ihren Ehemann mit ihrem Chef betrogen hatte, ließ sich nicht mehr ändern, doch Paul sollte nicht darunter leiden und auch nichts entbehren, - in jeder Hinsicht. Von Skrupeln und Schuldkomplexen geplagt schwor sich die Frau, dass so etwas nie, nie wieder geschehen würde. Besonders verblüfft war Beate über die unbestreitbare Tatsache, dass ihr der Seitensprung nicht einmal so unangenehm gewesen war. Zwar erinnerte sie sich nur sehr verschwommen an die Nacht, aber sie war von Tabasi nicht vergewaltigt worden und hatte es sogar sehr genossen mit ihm zu schlafen. Gerade dieser Umstand irritierte die Frau nicht gerade wenig, - hatte sie sich doch immer gegen Versuchungen dieser Art gewappnet gefühlt. Eine tragische, - wenn nicht sogar sehr törichte Annahme, wie sich gezeigt hatte. Beate überlegte nun auch, wie sie sich jetzt verhalten sollte. Am liebsten würde sie nie wieder den Laden betreten und überlegte sich ernsthaft, ob sie die Stellung bei „Tabasi In- & Export" nicht lieber kündigen sollte. Allerdings stellte sich dann die Frage, wie sie ihrem Mann die Kündigung erklären sollte, nachdem sie Paul erst lange dazu hatte überreden müssen, dass sie die Stelle annehmen durfte.

Die voreilige Kündigung war letztendlich keine Lösung und Beate beschloss daher nicht nur die Stelle zu behalten, sondern zugleich am nächsten Montag auch wieder ganz normal zur Arbeit zu gehen. Außerdem musste und wollte sie mit Hassan Tabasi über den Vorfall reden. Sie zwang sich zur Ruhe, in Panik zu machen hatte ohnehin keinen Zweck. Beate betete aber inständig zum Himmel, dass Paul ihr das schlechte Gewissen nicht sofort ansehen würde, wenn er und die Kinder nach Hause kämen. Da sie ihre Hausarbeiten erledigt hatte, kam Beate zu dem Schluss, dass sie jetzt eine gute Tasse Kaffee brauchte. Kaffee war für sie ohnehin das probate Allheilmittel gegen Depressionen, Widerwärtigkeiten und Misslichkeiten aller Art und sie eilte hurtig in die Küche, um sich eine Kanne des belebenden Elixiers zuzubereiten. Nur wenig später saß die Frau in ihrem Wohnzimmer auf dem Sofa vor einer dampfenden Kanne köstlichen Kaffees und hatte nun Muße über sich und den Vorfall nachzudenken. Da sich Beate in keiner unmittelbaren Bedrohung sah, konnte sie das sogar in ziemliche Ruhe und mit guter Fassung tun.

Sie hatte gerade ihre dritte Tasse getrunken, als sie ein Geräusch aufmerksam werden ließ. Auch ohne hinzusehen wusste Beate, dass sie den Wagen ihres Mannes gehört hatte, der auf die Zufahrt zur Garage gefahren war. Mit einem Mal war sie wieder sehr nervös und mit klopfendem Herzen erwartete die Frau die Rückkehr ihrer Familie. Inzwischen wusste Beate, dass Paul nicht versucht hatte sie anzurufen. Das Telefon hätte diesen Anruf scher gespeichert. Demnach konnte Paul also nicht wissen, dass seine Frau die vergangene Nacht nicht zu Hause zugebracht hatte. Eigentlich gab es also keinen Grund für Beate anzunehmen, dass Paul einen Verdacht haben könnte, geschweige davon, dass er Bescheid wissen würde. Dennoch war Beate sehr aufgeregt, da sie immer noch glaubte, Paul müsste ihr den Seitensprung doch einfach am Gesicht ansehen.

Innerlich aufgewühlt und hin und her gerissen von den quälenden Schuldgefühlen stand Beate noch voll unter dem Eindruck des frivolen Geschehens. Verzweifelt versuchte sie die unerhörten Vorgänge aus ihrem Gedächtnis zu verbannen, doch es gelang ihr nicht. Ständig musste sie an ihr Versagen denken und als ob das noch nicht genug wäre, erschien auch immer wieder Hassan Tabasis markantes Gesicht vor ihrem inneren Auge. Nachdem sie schwach geworden war, war es auch kein Wunder, dass sie nun ständig an den Mann denken musste, mit dem sie ihren Ehemann betrogen hatte. Beate Jung war keine Femme fatal, die leichtfertig Affären einging und sich jedem an den Hals warf. Sex war etwas sehr Persönliches, sehr Intimes für sie und bislang hatte sie ihn alleine dem Mann vorbehalten, den sie liebte und mit dem sie verheiratet war. Natürlich war Beate Jung keineswegs weltfremd, - vielleicht nur ein bisschen unbedarft oder naiv, - schließlich hatten schon lange vor Tabasi andre Männer versucht ihr näher zu kommen. Sie hatte alle diesbezüglichen Avancen mit einem Lachen abgetan, da sie ja in ihrer Ehe nichts vermisste. Zumindest hatte Beate das bis jetzt geglaubt...

So ganz langsam bekam Beate nun auch eine Ahnung davon, was die vielsagenden Blicke ihres Chefs eigentlich zu bedeuten hatten, mit denen er sie in den vergangenen Wochen bedacht hatte. Offensichtlich hatte sie das ihr von Tabasi entgegengebrachte Interesse vollkommen falsch eingeschätzt. Hinter dem, - was sie zuerst nur für Höflichkeit, Wertschätzung oder wohlwollende Sympathie gehalten hatte, steckte zweifellos noch etwas ganz anderes. Beate stieß ein verächtliches Schnauben aus, weil sie daran denken musste, wie töricht sie sich doch benommen hatte und wie vollkommen ahnungslos sie dazu noch gewesen war. Es hätte ihr einfach auffallen müssen, dass Hassan Tabasi mehr in ihr sah, als eine zuverlässige Mitarbeiterin. Die Situation war jetzt ebenso grotesk, wie verfahren. Beate lachte unmotiviert, schalt sich wegen ihrer Ahnungslosigkeit und wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Sie konnte es immer noch nicht fassen. Jeder Blick, jedes Wort, jede harmlose Berührung des Persers bekam mit einem Mal eine ganz andere Bedeutung. Nun fiel ihr auch auf, dass Tabasi kaum eine Gelegenheit ausgelassen hatte sich ihr zu nähern, um, - scheinbar völlig unverfänglich, - mit ihr zu plaudern und sie dabei hin und wieder an Arm oder Schulter zu berühren. Mit keinem Wort, - keiner noch so dezenten Geste, - hatte der listige Fuchs zu erkennen gegeben, dass er mehr in ihr sah als eine Mitarbeiterin, dass er mehr von ihr wollte. Hatte Tabasi das etwa so von Anfang an geplant...? Beate zermarterte sich das Hirn, sie machte sich selber schwere Vorwürfe. Vielleicht hatte sie unbewusst den Mann doch insgeheim durch ihr Verhalten dazu ermutigt...? Der Verdacht keimte zwangsläufig in ihr auf, dass Tabasis sexuelles Interesse, sein Verlangen mit ihr zu schlafen, womöglich der wahren Grund für ihre Einstellung gewesen sein könnte. Eine Annahme, die, - wie wir inzwischen wissen, - im Wesentlichen zutreffend war...

Was die Frau so konfus machte war die Tatsache, dass ihr Tabasi als Chef und leider auch als Mann keinesfalls unsympathisch war. Zumal sich der Perser ihr gegenüber stets weltgewandt, großzügig und sehr charmant gab. Insgeheim musste sich Beate eingestehen, dass sie seine Sympathie erwidert. Nun aber quälte sie sich selber mit Selbstvorwürfen und verstand immer weniger, warum und wieso es dazu hatte kommen können, sich mit Hassan Tabasi einzulassen. Trotz ihrer vorhandenen Sympathie für ihren Chef hatte sie ihn nie als Mann oder gar als Sexualpartner gesehen, geschweige dass sie je in Erwägung gezogen hätte, sich auf ein noch so harmloses Techtelmechtel mit ihm einzulassen. Umso mehr irritierte sie jetzt die unumstößliche Tatsache, dass sie durchaus echtes Vergnügen, ja sogar irre Lust in den Armen des Persers empfunden hatte. Es war ja nicht so, als ob Paul ihr sexuell nicht genügen würde. Im Gegenteil, unter den gegebenen Umständen war ihr Liebesleben bislang abwechslungsreich verlaufen und auch nach all den Ehejahren ausgesprochen beglückend für sie. Doch das Kribbeln in ihrem Bauch und das seltsame Pochen zwischen ihren Beinen mahnte sie, dass es offenbar Wünsche und Gelüste in ihr gab, die sie selber noch nicht kannte und die ihr Ehemann anscheinend nicht oder nur teilweise erfüllen konnte. Verzweifelt versuchte Beate den Seitensprung als ein einmaliges Erlebnis ohne weitere Folgen abzutun. Dabei ahnte sie aber vermutlich bereits instinktiv, dass die Sache so einfach nicht war. Nach dem Duschbad zog sie sich um und ging dann hinunter, um für ihre Familie ein Essen zuzubereiten. Sie hatte gerade den Tisch liebevoll gedeckt, als sie Pauls Wagen hörte, der auf das Grundstück fuhr. Innerlich bebend und sichtlich nervös wartete Beate auf die Rückkehr ihrer Familie und hatte denkbar mächtigen Bammel davor ihrem Mann zu begegnen und ihm in die Augen zu schauen...

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