Tipps & Tricks für Anfänger

Zum nächsten Teil:

Johelm beugte sich über ihr Mathebuch, schüttelte den Kopf und erwiderte: „Ist doch ganz leicht!" Wieder der Beginn mit den Anführungszeichen. „Ist..." Außerdem ist es wichtig, dass der Satz mit einem Doppelpunkt eingeleitet wird. Denn es ist nur auf diese Weise korrekt und am einfachsten zu lesen. Missverständnisse sind auf diese Art unmöglich.

Zum letzten Abschnitt: „Ich versteh es trotzdem nicht!", fauchte Johanna wütend und warf das Mathebuch vom Tisch.

Das seltsame Komma; es gehört leider dahin. Welche Funktion es schlussendlich hat, ist mir schleierhaft. Deshalb werdet ihr auch zahlreiche Beispiele in meinen Geschichten finden, die genau dieses Komma diskret über Bord schmeißen. Allerdings gehört es dahin. ...nicht!" (Komma) fauchte Johanna.... So ist es korrekt. Eine andere Möglichkeit wäre noch „...nicht", fauchte Johanna... Hier fehlt das Ausrufezeichen und ist trotzdem vollkommen richtig. Bei Ausrufezeichen und Fragezeichen sollte dieses Zeichen auch beibehalten werden. Punkte allerdings werden verschluckt.

Um dies zu verdeutlichen ein paar winzige Beispiele:

„Nein", jaulte sie. (korrekt)

„Nein.", jaulte sie. (falsch; Punkt muss weg)

„Nein!" jaulte sie. (falsch; kein Komma)

„Nein?", fragte sie. (korrekt)

„Nein", fragte sie? (falsch; das Fragezeichen ist verrutscht)

„Nein!", brüllte sie? (falsch; Fragezeichen am Ende)

Ich hoffe, so wurde es verständlich.

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Meine nächste Anmerkung ist wieder eine Frage des Geschmacks. Ich persönlich bevorzuge es, wenn zwischen zwei redenden Personen ein Absatz vorliegt. Also statt:

„Nein!", brüllte sie. „Genau so wird es gehen", sagte er. mag ich lieber ein:

„Nein!", brüllte sie.

„Genau so wird es gehen", sagte er.

Der Absatz dazwischen verändert das Verständnis. Es ist leichter zu lesen, finde ich persönlich. Wie gesagt: Das ist Geschmackssache.

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Und nun zum abschließenden Teil. Wie bereits angemerkt, kann man es auch lassen, immer die Figuren zu nennen, die gerade reden. Allerdings wird es ab einer Personenzahl von mindestens drei schon schwieriger, dies richtig zu gestalten. Eine Möglichkeit ist natürlich das direkte Ansprechen einer Figur. Eine andere ist es, die Figur handeln zu lassen.

Einfachste Art:

Sie fragte: „Weshalb bin ich hier?"

Hans sagte: „Weil du es musst."

„Was meint er?", fragte sie ihren Freund.

Ihr Freund, Gustav, gab leise zurück: „Wir werden es sehen."

Hans' Stimme klang verändert, als er ihn scharf anfuhr: „Ich denke nicht, dass sie hier Zutritt haben."

Wie gesagt, das einfachste Beispiel. Dies kann man natürlich verkürzen, allerdings muss die Beziehung zwischen Sprecher und Gesprochenem klar zu erkennen sein. Ein Negativ-Beispiel macht dies vielleicht deutlich:

Sie setzte sich.

„Weshalb bin ich hier?" Hans sagte: „Weil du es musst."

Allein durch diesen optischen Kniff, ergibt alles nur noch verworren Sinn. Der Sprecher sollte möglichst in derselben Zeile wie das Gesprochene erwähnt werden. Egal, ob es nun ein Glas heben, sich setzen oder an einer Pfeife ziehen ist. Eine weitere Möglichkeit, die das Gespräch lebendiger gestaltet, ist das Einbinden der Handung. Man sagt ja nicht einfach nur etwas, sondern macht dabei etwas; Man kratzt sich am Kopf, knibbelt an dem Emblem von der Bierflasche, seufzt, gestikuliert....

Eine Möglichkeit hierfür wäre:

Sie setzte sich gegenüber von dem Schreibtisch auf einen kleinen Stuhl. „Weshalb bin ich hier?"

„Weil du es musst", sagte Hans und zog an seiner Zigarette. Der Qualm kringelte sich in bläulichen Dunstfäden um seine Nase.

Sie warf einen hilfesuchenden Blick zu ihrem Freund. „Was meint er, Gustav?"

„Wir werden es sehen." Ihr Freund lächelte beschwichtigend und warf dem Mann einen kurzen Blick zu.

Hans zog eine Augenbraue hoch. Seine Stimme klang verändert, als er ihn scharf anfuhr: „Ich denke nicht, dass sie hier Zutritt haben, Gustav."

*

Um das Einstellen einer Geschichte zu erleichtern und zu beschleunigen, ist es ratsam, die Geschichte als .txt zu speichern. Allerdings gehen auf diese Weise jede Art von Formatierungen verloren. Kursiv-, Fettschreibungen, leere Absätze oder Unterstreichungen verschwinden genauso wie auch zentriertes Schreiben oder andere Feinheiten eines Textes, die ihn optisch ansprechender gestalten. Allerdings reagiert das System auf einfache Befehle, wie mir erklärt wurde (übrigens danke noch einmal an Frauenverehrer). Um im Text bestimmte Sätze oder Satzteile optisch hervorzuheben, müssen sie nur mit diesem Befehlen umklammert werden. Ich selbst nutze nur zwei davon: Kursiv- und Fettschrift. An sich ist das ganz einfach;

Fettschrift wird mit zwei eckigen Klammern markiert und mit einem Slashzeichen beendet: Text . Für die Fettschrift setzt man nun ein kleines B ein, für Kursivschrift ein i, für Unterstreichungen ein U... Am Ende sollte es also so aussehen (ohne Leerzeichen natürlich): < b > Text < / b > oder eben < i > Text < / i >...

Und so kann man lustig formatieren. Für andere Formatierungen (bunt, zentriert...) kann man im Internet recherchieren oder sich im Forum umsehen.

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Ich habe in diesem Teil natürlich vieles nicht berücksichtig. Unter anderem die Kommasetzung, ewiglange Wort- und Satzverschachtelungen, die Verwendung der Adjektive, der hintangestellte Genitiv (möglich: „Die Hand von Michael" oder „Michaels Hand" oder eben: „Die Hand Michaels"), Grammatik im Allgemeinen, die korrekte Verwendung von „dass/das" und natürlich Klammern bzw. Gedankenstriche im laufenden Text. Allerdings sind die meisten Dinge eine Sache des persönlichen Geschmacks und mich selbst stört das gar nicht in fremden Texten. Deshalb lasse ich den Vortritt lieber den Damen und Herren, die es tatsächlich stört, die sich besser damit auskennen und die sich tiefer damit beschäftigen wollen. Fachliteratur und Populärliteratur dazu gibt es schließlich ohne Ende.

Ich hoffe, ich konnte wenigstens eine helfende Hand für all diejenigen reichen, die erstmals eine Geschichte veröffentlichen wollen. Deshalb: Willkommen und viel Erfolg! Lasst euch nicht unterkriegen!

MagnoliaS

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