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Gegensätze

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Gegensätze ziehen sich an

Die Liebe geht oft seltsame Wege

Noch eine Geschichte aus dem überschaubaren Bereich unseres Dorfes. Eigentlich ist momentan wenig los, gäbe es da nicht eine Beziehungskiste, die sich gewaschen hat. Aber lest selber.

* * *

Bernhard Rittner war Durchschnitt, durch und durch. In jeder Beziehung. Er war 36 Jahre alt, 172 cm groß und wog 74 kg. Aber er war eigentlich ein fescher Kerl. Schmales Gesicht, rabenschwarzes Haar, dunkelbraune Augen und ein markantes, kantiges Kinn. Dazu eine drahtige, aber muskulöse Figur, da er viel Sport betrieb. Man sollte annehmen, dass die Frauen auf ihn flogen, aber dem war nicht so. Und das hatte seine Gründe. Aber dazu später.

Sein Vater Walter ist Installateur beim größten Betrieb in unserem Dorf und seine Mutter Irene Verkäuferin im örtlichen Supermarkt. Sie wohnten mit ihrem Sohn in einer schönen 4-Zimmerwohnung in der Ortsmitte und sind Nachbarn von Gregor Gerber, dem Maler.

In der Schule war Bernhard auch nicht auffallend, besuchte aber nach der Grundschule die Realschule in Wehr. Aber was er beruflich machen wollte, das wusste er lange nicht. Da er nicht aus seinem Heimatort weg wollte und in den Ferien schon ein paarmal bei der Firma Predazzo einem Ferienjob nachgegangen war, fragte ihn der Chef Umberto Predazzo, ob er nicht eine Lehre bei ihm machen wollte. Die Firma Predazzo war und ist ein Steinmetzbetrieb, hat aber noch ein zweites Standbein. Umberto hat zwei Söhne, Claudio, der das Bestattungsunternehmen zusammen mit seiner Frau Beate leitet und Fabrizio, der eines Tages das Steinmetzgeschäft übernehmen würde. Fabrizio hat ein untrügliches Gespür für jede Art von Gestein und formt wunderschöne Statuen, Brunnen und Grabsteine. Und da Bernhard weder etwas mit Steinen im Sinn hatte, noch steinreich werden wollte, entschied er sich zu aller Überraschung den Beruf eines Bestatters zu erlernen. "The Undertaker" war schon bald sein Spitzname, aber das störte ihn nicht.

Er lernte schnell, hatte ein Händchen für die Maschinen, mit denen er umgehen musste und war sehr gründlich und gewissenhaft. Und es gab natürlich auch noch einen anderen Grund, warum er unbedingt bei der Fa. Predazzo arbeiten wollte. Und das war Linda ( siehe Patrick_4 ), Umbertos jüngste Tochter, in die er schon seit frühester Jugend verschossen war. Aber die beachtete ihn gar nicht und so blieb ihm nichts anderes übrig als von ihr zu träumen.

Als Bernhard ausgelernt hatte und von der Firma Predazzo übernommen wurde, beschloß er sich eine eigene Wohnung zu mieten. Er fand eine schöne Zweizimmerwohnung im ehemaligen Kurbad, das Dr. Pasqual gehörte. Nun nannte er 72 Quadratmeter sein eigen und richtete sie sich gemütlich und wohnlich ein.

So gingen die Jahre ins Land und Bernhard lebte zufrieden, aber einsam sein Junggesellenleben. Da er schon ein wenig schüchtern war und wegen seines Berufes, hatte er es schwer eine Freundin zu finden. Und die zwei, die er mal hatte, fanden ihn nicht gerade prickelnd und so endeten die Beziehungen relativ schnell.

Claudio und Beate leiteten weiterhin das Bestattungsunternehmen, aber Bernhard hatte inzwischen die Grabungs- und Gartenarbeiten als Teilhaber übernommen und zwei Helfer eingestellt. Und es gab genug zu tun. Die Firma hatte die Betreunung und Pflege von sieben Friedhöfen in verschiedenen naheliegenden Ortschaften übernommen und da es im Hochschwarzwald zudem sehr viele Seniorenresidenzen gibt, konnten sie sich über mangelnde Arbeit nicht beklagen. Linda Predazzo hatte inzwischen ein Kind, hatte Mario, den ihr Vater ihr ausgesucht hatte geheiratet, war aber wieder geschieden und nach einigen Jahren in Basel wieder nach Hause zurückgekehrt. Bernhard hatte erneut versucht, sich ganz vorsichtig ihr zu nähern, aber er war halt nur Durchschnitt und nicht ihre Kragenweite.

Bernhard war ansonsten im Dorf trotz seines Berufes sehr angesehen und beliebt und fühlte sich sehr wohl.

Nur einmal hatte er etwas Ärger bekommen. Ivonne aus der Druckerei hatte ihm einen Aufkleber gemacht und Bernhard hatte ihn auch auf den Kofferraumdeckel seines Autos geklebt. Darauf stand "Kommen Sie zu uns, bei uns liegen Sie richtig" und das war schon etwas stark. Sein Chef hatte zwar heftig gelacht, aber empfohlen, dass er das Ding wieder entfernen sollte, als die Aufregung im Dorf zu groß wurde.

* * *

Bernhard musste eines Tages zum Arzt, da er sich beim Ausheben eines Grabes an einem hervorstehenden Armierungseisen am Arm verletzt hatte und heftig blutete. Also ging er zu Doktor Pasqual, der nicht nur sein Hausarzt sondern auch sein Vermieter war, um sich die Wunde desinfizieren und verbinden zu lassen. Und gründlich wie der Doc nun einmal war, verpasste er dem überraschten Bernhard auch gleich noch eine Impfung gegen Wundstarrkrampf. Nur aus Vorsicht, wie er meinte und weil die letzte Impfung doch schon einige Jahre her war.

Als er im Wartezimmer noch einmal Platz genommen hatte, um auf seine Spritze zu warten, kam eine Sprechstundenhilfe herein, um eine ältere Patientin in das Behandlungszimmer zu begleiten. Bernhard blieb fast der Atem stehen, als er diese Frau erkannte. Nein, es war nicht Linda Predazzo, es war Karin Frerichs, die MFA beim Doc war und nebenbei das Jugendturnen im Dorf leitete. Außerdem war sie seid kurzem, genau wie er, Mitglied in der Dorfkapelle und spielte dort die Flöte. Und diese Frau gefiel ihm außerordentlich gut, obwohl sie einige Jahre älter war als er. Und von ihr würde er sich allzu gerne die Zauberflöte blasen lassen.

Aber er wusste, auch bei ihr hatte er nicht den Hauch einer Chance, denn sie war wohlsituiert verheiratet und was interessierte sie schon ein Junggeselle, der doch um einiges jünger war als er und ihr nicht das bieten könnte, was sie gewohnt war. Also blieben ihm nur seine Träume.

* * *

Die Beerdigung hatte lange gedauert und war sehr emotional gewesen. Beate, die Frau von Claudio Predazzo, dem Chef des Bestattungsunternehmens hielt eine bewegende Gedenkrede und der Pfarrer eine ergreifende Predigt.

Nachdem alle Angehörigen gegangen waren, deckten Bernhard und sein Mitarbeiter Manfred das Grab ab und die Sargträger ließen den Sarg langsam in die Tiefe gleiten. Dann entfernte Udo, sein zweiter Helfer, die Verschalungen und Spannelemente in der Grube und Bernhard kippte die Ladefläche, wie bei einem Lkw hydraulisch langsam nach oben. Die dort aufgesammelte Erde glitt mit leisem Poltern in die Grube und bedeckte den Sarg. Sie gestalteten und formten den Grabhügel, schmückten ihn und legten die Kränze und Sträuße zurecht. Zuletzt wurde das provisorische Holzkreuz am Kopfende eingesetzt und das Trauerband darum gelegt. Dann ging es daran die Ladefläche zu zerlegen und mit den Werkzeugen in die Lagerhalle des Friedhofes zu bringen und zu reinigen.

Bernhard und Manfred unterhielten sich noch kurz, dann ging jeder seines Weges. Bernhard fuhr zum Supermarkt, da er seine Lebensmittelvorräte wieder auffüllen musste.

Als sein Einkaufswagen randvoll war, entschloss er sich im Café noch einen Cappuccino zu genießen und den Tag gedanklich zu verarbeiten. Vielleicht traf er noch ein paar Bekannte und Freunde um wieder auf andere Gedanken zu kommen.

Er flirtete kurz mit Christine, einer Freundin seiner Mutter, die an der Kasse saß, ließ sich von ihr sein Geld abknöpfen und schob den Wagen in Richtung Café. Von dort hörte er lautes und schallendes Gelächter, das irgendwie ansteckend wirkte und seine etwas gedrückte Laune vertrieb. Ja natürlich! Jürgen und Armin gaben kurze Leseproben aus ihrem neuesten satirischen Werk zum Besten und da kamen manchmal recht lustige, aber auch einige ordentlich makabere Stücke vor.

Gregor brachte die muntere Tischrunde mit schnellen Bleistiftstrichen zu Papier und Beate amüsierte sich scheinbar köstlich über die vorgetragenen Werke, weil ihr die Tränen vor Lachen die Wangen herunter liefen. Sie trug einen dezenten schwarzen Anzug noch von der Beerdigung und Bernhard musste neidlos anerkennen, dass Schwarz sie sehr vorteilhaft kleidete. Für eine Frau mit knapp 50 Jahren gab sie eine ausgesprochen attraktive Erscheinung ab.

Sie winkte ihm zu und rief: "Komm setz dich zu uns, Bernd, ich gebe dir einen Kaffee aus. Das habt ihr heute Nachmittag prima hingekriegt. Die Kinder von Frau Tschörl fanden das Grab sehr ansprechend und haben mir das hier für dich, Manfred und Udo gegeben."

Sie schob ihm drei 50 Euro-Scheine zu und nickte. Bernhard wurde ein wenig verlegen, denn Lob hörte er eigentlich sehr selten und Trinkgeld war in seinem Beruf eher eine Ausnahme. Er tat seine Arbeit und das war es auch schon.

"Das musst du dir anhören, Bernd (immer sagte sie Bernd zu ihm, wo er doch Bernhard hieß!), Jürgen und Armin haben sich wieder einen gemeinsamen Witz ausgedacht. Lies du ihn vor, Jürgen, ich muss immer soviel dabei lachen." Beate wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln.

"Nun denn", meinte Jürgen schmunzelnd, "eigentlich geht es ja nur um ein paar neue Hausschuhe. Es hat sich folgendes zugetragen:

Eine Frau kommt ins Schuhgeschäft.

Der Verkäufer fragt sie, womit er ihr helfen kann.

Die Frau sagt: "Ich brauche ein Paar neue Schuhe,

Hausschuhe und zwar rote.

Nicht direkt rot, sondern mehr bordeauxrot,

vorne mit ´nem Bommel und hinten mit ´ner Naht."

Meint der Verkäufer: "Die sind momentan nicht auf Lager,

aber in einer Woche sind sie da."

Nach einer Woche kommt die Frau wieder.

Der Verkäufer zeigt ihr die Schuhe und die Frau sagt:

"Das ist jetzt aber blöde,

mein Mann hat mir einen grünen Bademantel geschenkt,

also nicht direkt grün, eher mintgrün.

Dazu kann ich natürlich keine roten Hausschuhe anziehen.

Ich möchte die Bestellung in mintgrüne Hausschuhe umändern.

Vorne mit ´nem Bommel und hinten mit ´ ner Naht."

Der Verkäufer seufzt und meint, dass die Schuhe in acht Tagen da seien.

Nach acht Tagen kommt die Frau wieder.

Der Verkäufer gibt ihr die Schuhe und die Frau sagt:

"Das ist mir jetzt echt unangenehm,

aber mein Mann hat unser Wohnzimmer blau gestrichen,

also nicht direkt blau, eher himmelblau.

Da kann ich natürlich keine mintgrünen Hausschuhe tragen.

Ich möchte die Bestellung umändern."

Der Verkäufer blickt sie an und sagt:

"Also gute Frau, wissen Sie, was Sie mich können?

Sie können mich mal am Arsch lecken,

also nicht direkt am Arsch,

sondern eher zuerst vorne am Bommel

und dann hinten an der Naht."

* * *

Bernhards vorher noch etwas melancholische Stimmung war nun endgültig verflogen und als er sich das Ganze bildlich vorstellte, musste er wieder lachen. Aber gleich wieder wurde seine gute Laune getrübt, als Karin Frerichs, geschiedene Detwyler, vorbei marschierte und der fröhlichen Runde einen bösen Blick zuwarf. Gut, sie war geschieden, aber das war doch schon so vielen anderen passiert. Nachdem sie einige Jahre einen nicht unerheblichen Wohlstand genossen hatte, war ihr Göttergatte auf eine wesentlich Jüngere hereingefallen und hatte sie ein ums andere Mal betrogen, bis sie die Nase voll hatte und die Scheidung eingereicht hatte. Jetzt arbeitete sie wieder als MFA, aber nicht bei Dr. Pasqual wie früher, sondern unten im Rheintal. Sie hatte es als berufstätige alleinerziehende Mutter mit ihrem 13jährigen pubertären Sohn Pirmin nicht gerade leicht. Es fehlte ihm, wie Bernhard meinte, manchmal einfach der Vater, der ihm seine Grenzen zeigte. Ständig schlug der über die Stränge, hatte nichts als Unsinn im Kopf und Karin hatte mehr als einmal damit Ärger gehabt. Aber sie sah mit ihren 43 Jahren immer noch phantastisch aus, jedenfalls seiner Meinung nach und er hätte sich gerne um sie bemüht. Aber leider war sie, wie sie einmal zu ihm gesagt hatte, Besseres gewohnt als einen Junggesellen, der zudem auch noch Bestatter war. Also blieb Bernhard nichts anderes übrig, als von ihr zu träumen und ihr mit sehnsuchtsvollen Augen nachzusehen.

Jürgen, Beate und Gregor machten sich auf den Heimweg und Armin legte seine Hand auf Bernhards Arm, als der ebenfalls aufbrechen wollte.

"Bleib bitte noch einen Augenblick, noch auf ein Wort, Bernhard", sagte er ernst. "Es kommt mir so vor, als würde dich Karin Frerichs ein wenig interessieren, oder täusche ich mich da?"

Bernhard wurde blass und verkrampfte sich ein wenig. Was es so offensichtlich?

Armin war wie Jürgen als Schriftsteller ein guter und aufmerksamer Beobachter und wie er bemerkt hatte, waren den beiden bei den Dorfgenossen Dinge aufgefallen, die er niemals wahrgenommen hatte. Er seufzte tief auf.

"Ja, ich glaube, ich mag sie schon ein wenig (was hemmungslos untertrieben war), aber ich habe doch so gar keine Chancen bei ihr."

"Nun, da bin ich mir nicht so ganz sicher", bemerkte Armin, "ich habe schon gesehen, wie sie dich anschaut, wenn du es nicht bemerkst. Also gib nicht gleich auf, sondern bemühe dich weiterhin, auch wenn es länger dauert und ganz gewiss nicht einfach sein wird. Lass dir Zeit und sei geduldig. Karin wurde von ihrem Mann auf eine nicht ganz saubere Art hintergangen und betrachtet seitdem jeden Kerl mit Misstrauen."

Bernhard nickte, denn er hatte auch schon so einiges davon gehört. Karin war mit einem Schweizer Unternehmer verheiratet gewesen, der eine Firma für Lichtdesign und Beleuchtungen hatte. Vor sechs Jahren hatte Reto Detwyler sie, samt ihrem damals siebenjährigen Sohn vor die Tür gesetzt und seine 18 Jahre alte Geliebte ins Haus geholt, die eine Lehre in seiner Firma machte. Karin kam vorläufig wieder bei ihren Eltern unter, reichte die Scheidung ein und nahm sich einen Anwalt. Und Sven Mortensen holte einiges für sie bei dem Verfahren heraus, so dass sie wenigstens keine allzu großen finanziellen Sorgen hatte. Aber sie musste natürlich wieder arbeiten gehen und bekam von einem der örtlichen Ärzte das Angebot, bei ihm in Laufenburg in der Zweitpraxis als Sprechstundenhilfe (MFA) anzufangen. Jetzt arbeitete sie 4 Tage in der Woche, aber ihrem Sohn fehlte doch ein Vater, der ihn manchmal mäßigend einbremste.

Bernhard war schon klar, dass sie von Männern die Nase gestrichen voll hatte, aber trotzdem konnte er einfach nicht anders, als sie zu bewundern und heimlich anzuhimmeln.

Armin konnte ihn auch nicht so richtig aufmuntern und aus seiner Melancholie herausreißen, also verabschiedete er sich recht bald und fuhr mit seinen Einkäufen nach Hause.

* * *

Einige Zeit später.

Die Beerdigung war anstrengend gewesen, nicht nur körperlich sondern auch emotional. Ein guter Freund und ehemaliger Schulkamerad war im Wehratal mit seinem Motorrad tödlich verunglückt. Er hatte ihn und seine Familie sehr gut gekannt und die Trauerfeier und das Grab zuschütten hatten ihn schwer mitgenommen.

Jetzt saß er im Supermarkt abseits im Café und versuchte wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Einer Unterhaltung mit Gregor, Armin und Jürgen war er aus dem Weg gegangen, aber die Drei hatten dafür Verständnis und konnten ihn wenigstens ein wenig trösten. So saß er traurig vor seinem Cappuccino und starrte gedankenverloren vor sich hin.

* * *

Veronika Hattinger, die Podologin, traf Karin Frerichs, ihre beste Freundin, auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt und die beiden beschlossen, ihren Einkauf gemeinsam zu tätigen. Sie kamen an Bernhards roten Passat Kombi vorbei und Karin meinte abschätzig: "Der Leichenfledderer ist auch da. Der hat mir gerade noch gefehlt. Bis eben hatte ich einen schönen Tag und jetzt das."

"Was hast du denn gegen Bernhard, das ist doch ein ganz netter Kerl und außerdem schaut er gar nicht mal so schlecht aus." Veronika sah ihre Freundin verwundert an.

"Sag mal, stehst du vielleicht auf den?", fragte Karin abschätzig. "Der ist doch viel zu jung für dich. Mensch, Vroni, lass dich bloß auf sowas nicht ein."

"Das mag wohl sein, meine liebste Freundin, aber er war schon ein paarmal bei mir zur Fußpflege und seine Hände habe ich auch behandelt. Schau ihn dir doch mal genau an. Sogar in seiner Kluft sieht er immer adrett aus und sonst habe ich ihn auch nur dezent und sauber angezogen gesehen. Er legt schon viel Wert auf sein Äußeres. Und glaube mir, Bernhard hat schöne Füße und schlanke, muskulöse Beine und seine Hände sind zwar groß und stark, aber auch sehr feinfühlig."

Veronika stockte und wurde rot, als ihr diese Bemerkung herausgerutscht war. Karin hielt abrupt an und schaute sie mit großen Augen an.

Mit einem Mal spürte sie wie eine leichte Welle von Eifersucht sie erfasste. Was war da zwischen ihrer Freundin und diesem Kerl vorgefallen? Eigentlich konnte es ihr ja egal sein, aber trotzdem spürte sie, wie es an ihr nagte. Veronika und dieser, dieser . . . .

"Mensch Vroni, sag bloß, du hast schon mit ihm rumgemacht?"

"Ach Karin, du weißt doch, dass ich mich manchmal seit meiner Scheidung sehr alleine und einsam fühle. Ich sehne mich nach einem Mann, der mich in seine Arme nimmt und festhält. Dir geht es doch auch nicht anders. Und bei Bernhard konnte ich gar nicht mehr aufhören und wollte es auch gar nicht, als ich seine Füße und Hände bearbeitet habe. Und er hat darauf reagiert, Karin. Was er versuchte krampfhaft in seiner Hose zu verbergen, das war nicht von schlechten Eltern. Da hättest du sicher auch nicht widerstehen können und wärst vielleicht schwach geworden. Du weißt doch selbst am besten, was uns so sehr fehlt."

Oh ja, Karin wusste das nur zu gut. Veronika und sie waren eigentlich nur gute Freundinnen gewesen und eines Tages hatten sie bei Kaffee und Kuchen mehr von sich preisgegeben als bisher. Karin hatte mal wieder Probleme mit ihrem Sohn gehabt und mit ihrem Ex-Mann Ärger wegen der Unterhaltszahlungen. Veronika hatte sie in denn Arm genommen und zärtlich gestreichelt und dann war es gekommen, wie es kommen musste. Zwei einsame Seelen hatten sich gefunden und es war zwischen ihnen zu mehr gekommen, als sie sich jemals hätten vorstellen können. Hinterher waren beide zwar ziemlich schuldbewusst, bereuten es aber nicht. Und es war noch einige Mal passiert, wenn die Einsamkeit zu groß wurde und nicht mehr auszuhalten war.

"Ja, aber doch nicht Bernhard". meinte Karin.

"Warum denn nicht, er ist zwar 14 Jahre jünger als ich, aber er ist verdammt nochmal ein Mann. Es ist nichts zwischen uns passiert, also nicht so wie bei uns, aber er hat mich in den Arm genommen und festgehalten. Es hat mir einfach nur gut getan."

Veronika sah Karin an und erkannte die Lust in deren Augen.

"Komm", sagte sie, "Scheiß auf den Einkauf. Das können wir auch später machen. Gehen wir zu mir. Heute ist meine Praxis sowieso geschlossen und wir haben alles nur für uns alleine."

* * *

Veronika schloss die Haustür und beide warfen ihre Kleidungsstücke weg, während sie ins Schlafzimmer stürmten. Sie fingen an sich zu streicheln und zu küssen und ließen sich auf dem breiten und bequemen Bett nieder. Vero war in dieser Beziehung der dominierende Part. Sie brachte Karin mit ihren Küssen und Streicheleinheiten fast um den Verstand. Dann, kurz vor Karins Höhepunkt schwang sie sich über sie und saß auf ihrem Unterleib. Sie legte ihre Hände auf Karins Brüste und knetete und walkte sie durch.

"Stell dir mal vor, ich wäre Bernhard und das wären seine großen, starken und sensiblen Hände und du wärst ihm hilflos ausgeliefert. Mach deine Augen zu und male dir aus, welche Freuden er dir bereiten würde."

"Meine Güte, Vero, du verdammtes Miststück. Du weißt ganz genau, dass ich ihn nicht leiden kann."

"Eben deswegen."

Veronika richtete sich leicht auf und griff mit der linken Hand zwischen Karins Beine. Meine Güte, was war die nass. Sie bohrte ihren Mittelfinger tief in Karins Vagina und wühlte regelrecht darin herum. Karin verlor allmählich ihre Fassung, wälzte sich hin und her und versuchte Vero abzuwerfen. Aber die war ja 15 cm größer als sie, gut 25 kg schwerer und nagelte sie mühelos auf die Matratze.

Veronika hörte nicht auf, Karins Brüste zu verwöhnen. Nebenbei schwärmte sie beiläufig von Bernhard und Karins Phantasie und wilde Vorstellungen nahmen allmählich überhand. Sie stellte sich wirklich vor, es wäre Bernhard, den sie immer noch nicht ausstehen konnte, der sich an ihr austobte. Veronika war vergessen.

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