Tina - Flucht aus der Hölle -- Teil 02

Am Ende der Sitzung machten sie sich wieder auf den Weg zu ihren Zimmern, als Sabrina schüchtern fragte „darf ich zu euch ins Zimmer?"

Birgit und Sonya schauten sich an und Sonya sagte „Ja, gerne. Natürlich."

So gingen sie alle in das Zimmer. Sonya wurde von einer Schwester wieder ausgezogen und ins Bett gehoben, Birgit erledigte das selbst. Sabrina saß neben Tina im Rollstuhl und schaute zu.

Mit einem Seitenblick zu Tina meinte sie „ich würde gerne die Nacht hierbleiben" flüsterte sie.

„Dann frag sie doch" meinte Tina.

„Und wenn sie nein sagen?" flüsterte sie zurück. Birgit hatte allerdings einen Teil der Frage mitbekommen.

„Komm rauf Sabrina" sagte sie und klopfte neben sich auf die Matratze.

„Könntest du auf meine Seite kommen" meinte Sonya.

Sabrina machte sich sofort auf den Weg zu Sonyas Seite und kletterte ins Bett.

„Du musst dich auch ausziehen" sagte Sonya.

So entledigte sich Sabrina ihrer Kleidung und legte sich nackt an die Seite von Sonya.

Diese seufzte auf und meinte „wann hab ich das das letzte Mal gehabt, dass zwei liebe Menschen an meiner Seite liegen. Ich fühl mich wie ein kleines Kind. Sooo schön."

So kuschelten sich Birgit und Sabrina an Sonya, die feuchte Augen bekam bei so einem Überschuss an Zärtlichkeit. Sie wünschten sich eine gute Nacht und Tina verabschiedete sich.

Tina war glücklich, dass alle so gute Fortschritte machten. Sicherlich würde es noch einiges an Arbeit kosten, bis sie ein eigenes Leben führen konnten mit einem Partner, bis auf Sonya, die würde intensive Pflege und Betreuung brauchen. Vielleicht wäre es das Beste, sie würden zusammenbleiben, nachdem sie sich so gut verstanden. Doch was sollten sie machen. Fragen die noch zu klären waren. So rollte sie zurück in ihr Zimmer zu Bernd.

Der hatte die Lösung für den Plug schon fast fertig. Er wusste weitestgehend, was er für eine Funktion hatte und wie er zum Laden wäre. Er erklärte es Tina und so beschlossen sie es dem Oberarzt am nächsten Tag zu erklären. Der soll entscheiden, ob er Nicole wieder eingesetzt werden soll, oder nicht. Jedenfalls wäre es einen Versuch wert.

So legten sie sich ins Bett und schliefen aneinander gekuschelt ein.

Der nächste Tag begann voller Tatendrang. Sie standen auf und gingen frühstücken. Anschließend kontrollierte Bernd nochmal den Plug und Tina besuchte das Dreierzimmer, sie klopfte an und nach einem „ja, bitte" öffnete sie die Tür und kam an das Bett der drei Mädchen. Diese waren in fröhlicher Stimmung und dreistimmig erklang ein „guten Morgen Tina."

„Guten Morgen" sagte auch Tina „ihr habt aber gute Laune heute."

„Ja" sagte Sonya, „ich denke wir behalten diese Bettordnung bei."

„Was habt ihr denn gemacht die Nacht, dass ihr so fröhlich seid?" fragte Tina mit einem Grinsen.

„Nichts unerlaubtes" kam von Sonya „wir haben auch viel geredet."

„Soso, geredet" feixte Tina „dann ist es ja gut."

Es war schön anzusehen, dass sie sich so gut verstanden und auch die Laune besser war, das lenkt ab. So verabschiedete sie sich vorerst, um sich auf den Weg zu Nicole zu machen.

Dort traf sie auf den Oberarzt, der sie informierte, dass die Patientin in den nächsten ein oder zwei Stunden aufwachen würde, da wäre es gut, wenn eine vertraute Person bei ihr sein könnte.

Tina sagte gleich zu und überlegte gleich hierzubleiben, entschied sich aber noch kurz zu ihrem Mann zu fahren, und eventuell eins der Mädchen überreden zu Nicole mitzukommen.

So machte sie sich auf den Weg, traf Bernd, um ihm zu sagen, dass sie wahrscheinlich den ganzen Vormittag bei Nicole bleiben würde, und fuhr dann zum Dreierzimmer. Klopfte an und rollte hinein. Sie brachte ihr Anliegen vor, und Sabrina entschied sich mitzukommen.

Beide fuhren nebeneinander zum Behandlungsraum von Nicole, als Sabrina anfing „Tina, es ist zwar schön nicht mehr allein zu sein, aber ich passe nicht zu Sonya und Birgit. Ich spüre, dass bei denen was ist, beidem ich im Weg stehe, deshalb will ich wieder in mein Zimmer zurück." Dabei flossen vereinzelte Tränen über ihr Gesicht.

Sie blieben stehen und Tina sagte „wir finden eine Lösung. Bestimmt. Sonst bleibe ich eben bei dir."

„Das würdest du tun?" fragte Sabrina ungläubig.

„Natürlich, keine Frage. Ihr seid meine Freundinnen" meinte sie und legte ihre Hand auf die von Sabrina und drückte sie leicht. Dann machten sie sich wieder auf den Weg. Mittlerweile war schon eine Stunde verstrichen, bis Tina mit Sabrina wieder dort ankam. Es herrschte mehr Betrieb als heute Morgen folglich musste sie am Aufwachen sein.

„Ah, da seid ihr ja" sagte der Oberarzt „sie wacht gerade auf. Ihr könnt gleich rein, ist besser, wenn sie euch gleich als Erstes sieht."

So rollten sie an die freie Seite des Bettes von Nicole.

In immer kürzeren Abständen zuckten ihre Augenlider. Sie würde demnächst aufwachen. Alle warteten gespannt darauf. Sie wurde unruhiger, ihr Kopf drehte sich leicht hin und her. Aus ihrem Mund kam ein leichtes Stöhnen und Wimmern. Tina und Sabrina schauten sich an und legten ihre Hände auf die Schulter und das Becken von Nicole und flüsterten leise ihren Namen. Sie wurde ruhiger, bewegte den Kopf in Richtung, aus der sie ihren Namen hörte, ihre Augenlider flatterten. Einzelne Tränen kullerten aus ihren noch geschlossenen Augen. Tina fing den Blick von Sabrina ein, aus deren Augen auch Tränen flossen. Sabrina kannte Nicole besser als sie, wusste was sie durchgemacht hatte.

Sabrina sah Tina weiter an, überlegte kurz und zog sich schließlich aus, um sich zu Nicole ins Bett zu legen. Sie umarmte Nicole, um ihr so nahe wie möglich zu sein, wenn sie die Augen öffnete. Das passierte schließlich nach und nach, und als Nicole die Nähe von Sabrina bewusst wahrnahm, weinten beide, aber aus Gründen der Last, die von Nicole abgefallen war.

Die Ärzte ließen die drei alleine, als sie sich sicher waren, dass die Werte stabil blieben. So verging eine Zeit, bis Nicole ihre ersten Worte herausbrachte und fragte „wo bin ich?"

Sabrina schaute zu Tina und die rollte auf die andere Seite des Bettes, damit sie sich nicht immer zu ihr verrenken musste. Sabrina antwortete Auf die Frage von Nicole „der Mann von Tina hat uns aus der Hölle gerettet."

Nicole sah mit tränennassen Augen zu Tina und fragte schluchzend „sind Birgit und Sonya auch hier? Geht's ihnen gut?"

„Ja" sagte Tina „sie sind auch hier, und ihnen geht es sehr gut. So gut, wie es ihnen in dieser Situation nur gehen kann."

„Wü ... würdest du dich auch zu mir legen, bitte" flüsterte Nicole stotternd.

„Ja, natürlich" sagte Tina und begann sich auszuziehen, um sich auf die andere Seite von Nicole zu legen. Sabrina und Tina begannen Nicole zu streicheln. Sie hörte auf zu weinen und genoss die zärtlichen Berührungen. Später kam ein leichtes Stöhnen aus ihrem Mund. Abwechselnd küssten sie Nicole auf den Mund. Die Streicheleinheiten wurden intensiver. Sie gaben Nicole das Gefühl eine richtige Frau zu sein und so zu fühlen. Mit einem langen Stöhner und einem anschließenden Seufzer kam sie zu ihrem ersten zärtlichen Höhepunkt. Sie kuschelten sich noch einige Zeit aneinander und Nicole genoss die Nachwirkungen. So viel Liebe hatte sie noch nie erhalten, es war so schön, so erfüllend. Sie konnte nur ein gehauchtes „danke" aussprechen.

Tina verabschiedete sich als erste von Nicole mit einem Kuss auf deren Wange. „Ich muss weiter" sagte sie entschuldigend.

Nicole sah sie liebevoll an und hauchte ihr ein „danke, für alles" zu. Sie zog sich wieder an und machte sich auf den Weg zu Birgit und Sonya. Die hatten vormittags eine Gemeinschaftssitzung, bei der sie wie vereinbart dabei sein wollte, aber Sabrina wohl fehlen würde. Die Sitzung verlief gut, brachte einige tiefer liegende Erinnerungen zum Verarbeiten nach oben. Alles in allem machten sie erstaunliche Fortschritte, doch tief im Inneren sind noch einige Baustellen, die aufgearbeitet werden müssten. Das stand auch fest.

Es wurde Mittag, und die drei beschlossen gemeinsam auf ihrem mittlerweile wieder Doppelzimmer zu essen. Dabei erzählte sie auch von Nicole, und dass Sabrina jetzt bei ihr war. Birgit und Sonya freuten sich, dass es auch Nicole so gut ging.

„Dürfen wir auch zu ihr?" fragte Birgit mit Blick auf Sonya.

„Ja, ich denke das wird schon möglich sein" meinte Tina „vielleicht morgen schon."

Sie plauderten noch ein wenig, bis sich Tina wieder verabschiedete. Am Nachmittag standen schon die ersten Untersuchungen bei Nicole an, und da wollte sie dabei sein, um sie zu unterstützen. So machte sie sich auf den Weg zu Bernd, um ihn über die Neuigkeiten zu informieren. Dieser wusste aber schon einen Teil davon, freute sich aber über Tina.

Sie rollte wieder zu Nicole, deren Untersuchungen anstanden. Auch sie war neugierig, war es doch Nicole, die als Meisterstück bezeichnet wurde. An ihr dürften die größten Änderungen vorgenommen worden sein. Mehr noch wie bei Sonya.

Nicole wurde in den Untersuchungsraum geschoben, Sabrina und Tina blieben so gut es ging an ihrer Seite, was sie sehr beruhigte. Als erstes wurde sie befragt, welche Änderungen ihres Körpers sie bewusst wahrnahm. Sie berichtete ausführlich, nachdem Sabrina und Tina sich neben sie auf das Bett gelegt hatten, um ihr beizustehen. Sie berichtete alles was sie aus der Erfahrung, wie sie missbrauchte wurde, wusste. Nicole wurde mit Sonden untersucht und durchleuchtet, um alle Abänderungen ihres Körpers zu erkennen.

Die untersuchenden Ärzte waren allesamt schockiert über das perverse Ausmaß der Änderungen. Diese Frau war nur zum Befriedigen der obszönen Wünsche dieser Sadisten gemacht worden. Schrecklich!

Nach dieser Untersuchung wurden alle drei wieder auf das Zimmer gebracht, damit Nicole wieder aus der Narkose erwachen konnte und auch gleich vertraute Menschen um sich hatte.

So vergingen die Wochen, die Mädchen machten schnelle Fortschritte und auch Nicole beteiligte sich schon an der Gruppentherapie. Mittlerweile duldeten sie sogar männliche Pfleger und Betreuer, und auch vereinzelt durfte ein Mann bei den Therapiesitzungen zumindest teilweise teilnehmen. Sie fingen alle an, den Männern wieder ein wenig Vertrauen entgegenzubringen. Zwei Pfleger, es waren Cousins, kümmerten sich besonders intensiv um Nicole und Sabrina. Immer wieder fragten sie Tina über sie aus. Besonders Alex, der hatte ein Auge auf Nicole geworfen das diese sogar manchmal zurückwarf, allerdings sehr schüchtern.

Eines Tages klopfte es an der Tür von Bernds und Tinas Zimmer. Bernd öffnete und es stand Alex davor.

„Darf ich reinkommen" fragte er und Bernd führte ihm zum Tisch. Er setzte sich und kam auch gleich auf sein Anliegen zu sprechen. „Es geht um Nicole" begann er.

„Was ist mit ihr" fragte Tina besorgt.

„Nichts" antwortete er „ihr geht es sehr gut. Ich wollte nur fragen, ob es zulässig wäre, wenn er sich um Nicole bemühen würde. Sie gefiel ihm sehr, als Frau." Und so erzählte er uns die Hintergründe. „Ich hatte zwei Freundinnen, es klappte auch alles ganz gut. Doch irgendwann kamen sie mit der Sprache heraus. Immer wieder hörte er ‚Du sollst dich wie ein Mann benehmen. Dieses Bemuttern ist so unmännlich'. Doch ich kann nicht aus meiner Haut. Wenn ich jemanden liebe, dann bekommt der alles von mir. Das hatten meine Ex Freundinnen anfangs ausgenutzt, bis es ihnen zu langweilig wurde. Dabei suche ich nur eine liebevolle Frau, der ich helfen kann. Ich habe sie in Nicole gefunden. Ich denke ich liebe sie. Nein, ich bin mir sicher, ich liebe sie. Sie ist das was ich immer gesucht habe. Übrigens denkt mein Cousin genauso, allerdings über Sabrina. Er hat ähnliche Erfahrungen gemacht, wie ich."

Alex schaute schüchtern in unsere Gesichter „was denkt ihr?" war seine Frage.

Bernd antwortete als erster, „wenn du dir sicher bist, und das eindeutige OK von Nicole bekommst, dann steht dem nichts im Wege. Sie würde sich sicherlich freuen, und überglücklich sein, wenn ein Mann sie so liebt, wie sie ist."

Zu Tina gewandt fragte er, „was denkst du?"

„Ich bin deiner Meinung" sagte sie „auch bei deinem Cousin mit Sabrina. Es muss ein eindeutiges Signal von beiden kommen. Eine zweifellose freiwillige Zustimmung. Dann ist es gut."

Nach einer kurzen Pause meinte sie „ich denke, wir sollten gemeinsam die beiden aufsuchen."

So gingen Tina und Alex zu Paul, seinem Cousin, um sich alle drei auf den Weg zu Nicole und Sabrina zu machen. Tina klopfte an und das übliche „herein" erklang. So machte sie sich zuerst alleine auf den Weg ins Zimmer. Die beiden lächelten sie freundlich an und kurze Zeit später kamen Alex und Paul ins Zimmer hinter Tina, da strahlten sie schüchtern, vor allem Nicole. ‚Ja' dachte sich Tina ‚da hat es jemanden erwischt', und freute sich für die beiden.

Tina verabschiedete sich von den beiden mit einem Augenzwinkern und rollte wieder zurück zu Bernd. Sie berichtete ihm, dass die beiden Mädchen zustimmende Signale aussandten und so waren sie beruhigt. Das konnte ein Riesenschritt in die richtige Richtung für die beiden sein. Wäre es möglich, dass sie auch so glücklich wie Bernd und Tina werden könnten. Sie würden es sehen.

Die Tage vergingen und sowohl Nicole als auch Sabrina wurden immer begleitet von ihren Pflegern, bei jeder Untersuchung, wenn sie auch noch so intim war. Die beiden Paare harmonierten wirklich gut und es war schön anzusehen. Allerdings bekamen das auch Birgit und Sonya mit, die sich ein wenig zurückzogen. Sie konnten und wollten das auch nicht mit ansehen. Sie wünschten sich nichts sehnlicher als auch eine solch liebevolle und harmonische Partnerschaft. Aber das war zu viel verlangtes Glück, dass alle 4 Mädchen einen Partner fürs Leben finden könnten.

Trotzdem machten sie Sitzungen Fortschritte, mehr bei Nicole und Sabrina, aber auch bei den anderen beiden.

Eines Tages kam Bernd zu Tina und sagte ihr „ich habe eine Nachricht von meinen Halbbrüdern aus Amerika erhalten. Sie wollen mich in ein paar Tagen besuchen kommen."

„Die kenne ich noch gar nicht" sagte Tina.

„Kannst du auch nicht" antwortete Bernd „sie sind meine Halbbrüder, also von meiner Mutter mit meinem Stiefvater aus Amerika. Sie leben auch da, wie ich weiß. Allerdings habe ich kaum Kontakt, seit meine Mutter gestorben ist, vor ein paar Jahren. Da hab ich sie das letzte Mal gesehen, beide mit ziemlich gutaussehenden Freundinnen. Sie sind Profisportler, sehr erfolgreiche Bergsteiger, genauer ist einer Freeclimber und einer Speed Kletterer. Ich weiß nicht, warum sie so kurzfristig mich besuchen wollen, allerdings kann ich ihnen den Wunsch nicht abschlagen, deshalb bitte ich dich, dass du ein paar Tage hier alleine bleibst. Und ich mich derweil um meine Verwandtschaft kümmere."

„Geht klar" sagte Tina „ich denke, dass mich Birgit und Sonya jetzt ein wenig mehr brauchen können, da die beiden anderen jetzt eine Betreuung haben. Geh nur ruhig und lass dir die Zeit, die du brauchst, ich bleibe derweil hier."

Bernd küsste sie noch zum Abschied leidenschaftlich und war dann verschwunden. Tina machte sich auf den Weg zu Birgit und Sonya. Sie klopfte an und es kam ein leises „herein". Sie kam an das Bett der beiden, die zwar umschlungen dalagen, aber nicht sehr glücklich aussahen.

„Haben Sabrina und Nicole jetzt einen Freund gefunden?" kam von Birgit mit einem traurigen Unterton.

„Ja, sie haben beide einen gefunden, aber ihr werdet auch einen finden. Einen der zu euch passt und der euch liebt" sagte sie, hatte aber nicht die Überzeugungskraft, was auch von den beiden bemerkt wurde.

„Danke, das ist nett von dir, aber du glaubst es selbst nicht ganz, nicht wahr?" kam es traurig von Sonya.

Tina rollte an ihre Seite und kletterte zu ihr ins Bett. „No dress" kam von Birgit halb ernst und halb aus Spaß. So zog sie sich aus und legte sich an die Seite von Sonya. Einen Moment genoss sie die Wärme ihres Körpers, das Gefühl von nackter Haut, spürte auch die Hand von Birgit, die sie auch leicht berührte. Es war innig und beinahe vertraut. Tina ließ sich Zeit bevor sie anfing zu sprechen. Sie sagte „ich weiß, ich war nicht annähernd so lange in dieser Hölle wie ihr, habe aber auch diese Dinge erlebt, ich war auch am Boden zerstört, öfters einfach bereit zu sterben. Der Wunsch nach dieser Erlösung kam in immer kürzeren Abständen. Dann sah ich diesen Mann, ich wusste nicht was er machte, er passte aber nicht in das Bild, das ich hatte. Er war anders. So war es auch, er war der Mann, der diesen Keller geplant und gebaut hat, als Auftrag. Anfangs wusste er auch nicht, was es genau werden würde, aber langsam und allmählich kam ihm der Verdacht. Ich sah ihn täglich und er wurde auch auf mich aufmerksam. Da hat mich Viktor eines Abends zu ihm aufs Zimmer bringen lassen. Ich wusste nicht, war es ein Test oder nur ein Auftrag, so versuchte ich ihn so gut es mir möglich war zu erfüllen. Aber Bernd, dieser Mann, wollte mich nur in den Arm nehmen, die ganze Nacht nur an sich spüren, sonst nichts. Ich war ratlos. Wollte er mich nicht, ekelte er sich vor mir. Ich hatte keine Ahnung, also fragte ich ihn, ob er mich nicht ficken wolle, da ich zum Benutzen da war. Er antwortete, und das werde ich nie mehr vergessen. Er sagte und ich zitiere ‚ich will dich nicht benutzen, ich will dich lieben'. Von da an hatte ich einen kleinen Funken Hoffnung in mir, der sich dann auch erfüllt hat. Bernd hat mich freigekauft, ich weiß nicht für wie viel, will es auch gar nicht wissen. Ich liebe ihn, wie ich noch niemanden geliebt habe. Unabhängig davon, dass er für mich bezahlt hat und ich so gesehen ihm gehöre. Liebe kann man nicht kaufen, sie passiert und entsteht. Das kann man auch nicht verhindern. Ihr seid zwar schon ein paar Monate hier, was eine lange Zeit ist. Aber das kann ich euch versprechen, es wird bei euch auch passieren. Ich weiß nicht wann, aber es lässt sich nicht vermeiden. Es wird passieren, und solange bleibe ich bei euch."

Die beiden hatten ihr schweigend zugehört, nur inzwischen flossen die Tränen. Tränen der Sehnsucht, aber auch Tränen des Glücks und der Liebe. Ja, es war eine Verbindung zwischen ihnen dreien. Auch zu den anderen beiden, aber nicht so stark.

„Wisst ihr" setzte Tina fort „mein Mann hat mich verlassen. Zwar nur für kurze Zeit, ein paar Tage oder eine Woche, aber ich bin allein. Darf ich bei euch bleiben?"

„Natürlich" kam von Sonya, und auch Birgit gab ihre Zustimmung.

So blieben sie liegen, bis der Termin für die erste Sitzung anstand. Den besuchen sie zu dritt, da Sabrina und Nicole mit ihren neuen Freunden einen separaten Termin hatten.

Die Therapiestunde verlief gut und erfolgreich, doch etwas war anders, etwas das auch die Therapeutin bemerkt hat und aus diesem Grunde Tina noch bat hier zu bleiben.

Als Sonya und Birgit zu ihren Zimmer gebracht wurde fragte die Psychologin gleich „Etwas ist passiert in den letzten Tagen oder erst auch heute. Können sie mir weiterhelfen?"

„Ja" sagte Tina „ich hatte heute Morgen ein längeres Gespräch mit den beiden. Sie waren niedergeschlagen, da Nicole und Sabrina beide einen Freund gefunden hatten. Sie hatten Angst und waren traurig, dachten, sie würden übrigbleiben und keinen Freund finden, da es ja auch statistisch nicht sehr wahrscheinlich war. Ich sprach mit ihnen über meinen Mann, wie ich ihn gefunden hatte. Es ist passiert, und so wird es auch bei ihnen passieren, erklärte ich ihnen. Ich denke sie haben wieder Hoffnung, und das ist es, was man heute gespürt hat."

„Ja" sagte die Psychologin „das denke ich auch. Ich wusste nur nicht, woher die Veränderung kam. Ihre Nähe tut den Mädchen gut, sehr gut sogar. Bitte führen sie das so fort, wenn es sich einrichten lässt."

„Das mach ich schon" sagte Tina „ich bin vorübergehend bei ihnen beiden eingezogen. Jetzt ist es wieder ein Dreierzimmer."

„Gut" meinte die Ärztin schmunzelnd „danke dafür."

Auch Tina bedankte sich noch und verabschiedete sich, um zu den beiden zu kommen. Gleich wäre auch Mittag und das wollte sie auch mit Sonya und Birgit genießen. Auch wenn Sonya nur leidig zuschauen konnte, sie würde nie mehr das Essen genießen können, den Geschmack auf der Zunge. Hatte da aber nicht mit Tina gerechnet. Der kam spontan eine Idee, die es umzusetzen galt. Das würde Sonya sicherlich überraschen. Freudig legte sie die letzten Meter zurück, als sie auch schon die Schwester mit dem Essen sah, wie sie gerade ins Zimmer ging. ‚Punktlandung' dachte sich Tina und folgte ihr, rollte auf die andere Seite und legte sich ins Bett. Die Schwester servierte beiden auf speziellen Ablagen das Essen und füllte auch den Nahrungsspeicher von Sonya wieder auf. So verließ sie das Zimmer wieder. Tina und Birgit genossen das Menü und Tina sah aus den Augenwinkeln, dass Sonya sie beide immer wieder traurig beim Essen beobachtete. Tina tunkte einen Bissen Fleisch ordentlich in die Soße und kaute ihn genüsslich und lange, damit sich auch der Geschmack richtig entfalten konnte. Sonya verfolgte ihre Kaubewegungen genau und ihr rann sprichwörtlich schon das Wasser im Mund zusammen. Tina sah ihr in die Augen, die aber auf ihren Mund fixiert waren, schluckte den Bissen hinunter und beugte sich zu Sonya. Diese verfolgte Tinas Bewegungen mit offenem Mund. Tina küsste sie und ihre Zunge eroberte auch sofort Sonyas Mund. Leidenschaftlich kämpften die Zungen miteinander. Sonya stöhnte und versuchte so viel wie möglich von dem Geschmack zu erobern. Es war himmlisch, zu lange hatte sie so etwas nicht mehr gehabt. Aber irgendwann hat es ein Ende. Fast schon traurig lösten sie sich voneinander. Birgit, die das Schauspiel mit angesehen hatte, begriff sofort, was Tina vorhatte und auch sie kaute lange auf ihrer Portion herum, um sich, nachdem sie sich von Tina gelöst hatte, ihr Gesicht zu sich zu drehen und dieselbe Prozedur zu wiederholen. Sonya schmolz dahin. Sie verging in dem Kuss von Birgit. Als dieser auch zu Ende war sank sie zufrieden in ihr Kissen mit Tränen in den Augen und konnte nur ein „danke" murmeln. Auch Tina und Birgit gaben sich einen kurzen Kuss über Sonya hinweg und Birgit formte mit den Lippen ein „danke", dass auch Tina erwiderte. So aßen sie noch zufrieden fertig, bevor sie sich wieder aneinander kuschelten, nicht bevor sich Tina auch ausgezogen hatte.

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