Eine Frau auf Abwegen Teil 03

Jeder, der sich in einer ähnlichen Situation wie Beate befand kann sicher verstehen, wie erleichtert, ja froh Beate war, als Paul sie herzlich begrüßte, küsste und liebevoll in den Arm nahm. Nein, - ihr Mann war ohne Argwohn und er verhielt sich völlig normal zu ihr. Wie befreit atmete Beate auf, als ihr Mann sich von ihr löste und sie den Kindern überlies, die sich nun in ihre Arme warfen und ihr noch im Flur ihre Erlebnisse schildern wollten. Das Leben ging seinen gewohnten Lauf und die Familie saß wie immer zu Tisch. Beate musterte Paul aber ab und zu verstohlen um sich davon zu überzeugen, dass tatsächlich alles völlig normal war. Sie zuckte heftig zusammen und erbebte innerlich, als Paul sie sanft ansprach und wissen wollte, wie es ihr selber so ganz ohne ihre Familie am Wochenende ergangen war. Beate vermutete zunächst eine versteckte Andeutung und erschrak sichtlich. Doch die Augen ihres Gatten waren verliebt auf sie gerichtet und Paul hatte seine Frage ohne Hintergedanken gestellt. Beate berichtet stockend, dann immer flüssiger und selbstsicherer von ihrer Arbeit. Da Paul ihr aufmerksam zuhörte und keine Fragen nach Tabasi stellte, durfte sich Beate endlich sicher sein, dass man ihr den Seitensprung nicht ansehen konnte. „Nie wieder, - oh mein Gott, - nie wieder...!", nahm sie sich in Gedanken das Versprechen ab, „... das muss aufhören, du kannst das nicht, kannst das auf Dauer einfach nicht verkraften Mädchen. Du kannst Paul nicht betrügen und dann einfach so tun, als ob alles normal wäre...!" In diesem Moment war sich Beate sicher, dass sie es bei diesem einmaligen Ausrutscher mit Tabasi belassen würde. Dieser Angst entdeckt zu werden, war sie auf Dauer nicht gewachsen und Beate fühlte sich ab jetzt gegen Versuchungen dieser Art gefeit...

Dieser Eindruck verstärkte sich noch, als sie beglückt feststellte, dass sie sogar mit Paul intim werden konnte. Sie hatten sich das ganze Wochenende über nicht gesehen und es war daher nur verständlich, dass Paul mit ihr schlafen wollte. Die junge Frau war unendlich erleichtert, dass es völlig normal für sie war und sie sich ihrem Mann hingeben konnte, als der sie später am Abend in das Ehebett zog. Paul wunderte sich zwar etwas, weil Beate heute so unerhört leidenschaftlich und sehnsüchtig war. Doch letztlich schob er das auf das lange Wochenende der Trennung und genoss die innigen Liebkosungen seiner Frau wie in einem wunderschönen Traum. Paul wäre sicher sehr erschüttert gewesen, wenn er Beates Gedanken erraten hätte, die ihr durch den Kopf gingen während er mit ihr schlief. Beate genoss die zärtliche Leidenschaft ihres Mannes zwar, doch sie war verblüfft, ja konsterniert, dass Pauls Gesicht über ihr zuweilen die Züge von Hassan Tabasi annahm. Außerdem war sie perplex, weil sie Pauls Fähigkeiten unwillkürlich mit denen Tabasis verglich. Sie genoss den Beischlaf mit ihrem Mann zwar, doch sie musste sich dennoch eingestehen, dass es ebenso schon für sie gewesen war mit dem Perser zu schlafen. Mindestens so schön, wie es zum Glück wieder mit Paul für sie war. Trotzdem war Beate nicht gerade wenig beunruhigt, dass sie ausgerechnet an Hassan denken musste, während sie mit ihrem Ehemann schlief. Unleugbar war es in beiden Fällen schön für sie gewesen, - sehr schön sogar. Doch sie war insgeheim etwas beunruhigt, dass Hassan doch offenbar sexuell gesehen wesentlich stärkeren Eindruck auf sie gemacht hatte, als sich Beate das in diesem Moment einzugestehen wagte. Sie war unendlich froh, dass es ihr nun trotzdem vergönnt war bei ihrem Mann einen Orgasmus zu erreichen. Beate hätte es sich nie verziehen, wenn das nicht eingetreten wäre. Denn das wäre der Beweis gewesen, dass sie den Beischlaf mit ihrem Chef mehr genossen hätte, als mit ihrem Ehemann. Doch zum Glück war alles so herrlich normal und Beate erlebte den Höhepunkt wie einen unverdienten Bonus. Zärtlich zog sie den Körper ihres Mannes an sich, der noch immer wegen der Nachwirkungen der süßen Strapazen erbebte und sie lauschte erleichtert den angestrengten Atemzügen Pauls. Froh und zufrieden und unerhört glücklich, dass sie noch einmal ungeschoren davon gekommen war, schlief Beate kurz darauf ein.

Am nächsten Morgen forderte der Alltag den üblichen Tribut. Beate war früh aufgestanden und hatte das Frühstück zubereitet. Paul war etwas spät dran und verzehrte hastig sein Frühstück. Die Kinder mussten wieder zur Schule, respektive in den Kindergarten. Nach dem Frühstück schnappte sich Paul seine Aktentasche, gab Beate noch einen Kuss und verließ das Haus. Beate fuhr Thilo in den Kindergarten und setzte ihre Tochter an der Schule ab. Sie winkte ihr noch aufmunternd zu und steuerte dann ihre kleinen Wagen nach Hause zurück. Jetzt, da sie alleine im Haus war, konnte sich Beate mit ihren Gedanken auseinander setzen. Noch am Vorabend hätte sie Stein und Bein geschworen, dass die Affäre für sie kein Thema mehr wäre. Doch nun war sie total perplex, dass sich ihre Gedanken in einem fort eben um diese Affäre drehten. Es war nur gut, dass Hassan Tabasi zu Beginn des Events zum Ausgleich für den an sich freien Samstag drei Tage Urlaub genehmigt hatte. Deshalb musste sie an diesem Tag nicht ins Geschäft und hatte demnach Muße genug, über alles gründlich nachzudenken. Natürlich sagte sie sich, dass fast alles dafür sprach die Affäre rasch zu beenden. Es gab so gut wie nichts, was ihr die Forstsetzung der Affäre an Vorteilen hätte bringen können. Wenn man einmal von sexueller Befriedigung absah. Eine Fortsetzung würde ihre Ehe gefährden und alles das, was ihr bislang so teuer und wertvoll gewesen war. Beate ermahnte sich selber an ihre Familie zu denken, verurteilte sich insgeheim selber dafür, dass sie wie ein Kerl reagierte. Kerle denken in dieser Hinsicht ja oft nicht an logische Gründe, sondern überlassen das Denken in solchen Fällen allzu oft ihrem Schwanz. Beate war erstaunt, dass sie Gefahr lief wie ein Kerl zu denken, und das, obwohl sie keinen Schwanz besaß. Anscheinend konnte auch eine Frau durchaus triebgesteuert reagieren und auch wenn sie aus rein biologischen Gründen nicht mit dem Schwanz denken konnte, ihre pochende Pussy erinnerte sich sicher nicht viel weniger intensiv als ein Schwanz, an den vermaledeiten und doch so unerhört wunderbaren Fehltritt. Hassan Tabasi ging ihr einfach nicht aus dem Kopf. Eine Tatsache, die Beate zugleich verblüffte und beunruhigte. Sie versuchte sich mit Hausarbeit abzulenken und ging nun daran einen gründlichen Hausputz zu veranstalten. Zum Glück kam kurz darauf der Postbote, der die Post brachte und danach kam die Nachbarin vorbei, um eine gute Stunde mit ihr zu plaudern. Beate war also einigermaßen gut abgelenkt und sie war froh, dass der Alltag seine eigenen Gesetzte und Anforderungen hatte.

Am Nachmittag hatte sich Beate etwas beruhigt und als Paul nach Hause kam, musste sie sich ohnehin um ihn kümmern. Erst als die Kinder im Bett lagen und sie mit Paul im Wohnzimmer vor dem Fernseher saß, kehrte die Erinnerung an den Vorfall zurück. Selbst Paul schien es nun aufzufallen, dass sie mit ihren Gedanken ganz woanders war und fragte sie: „Ist alles bei dir in Ordnung Schatz?" Beate zuckte erschreckt zusammen, sah Paul unsicher an und nickte dann unwillkürlich. „Ja, - ja, es ist nichts! Wirklich, - mit mir ist alles in Ordnung Liebling." Insgeheim verfluchte sich Beate aber, weil sie Paul derart dreist anlog und sicher wurde sie gerade wieder tiefrot und sah verlegen zur Seite, damit ihr Mann ihre Unsicherheit nicht erkannte. Paul war sensibel genug um nicht weiter in Beate einzudringen. Wenn es wichtig wäre, würde Beate ihn von selber ansprechen und so vertiefte er sich wieder in seine Zeitung. Der weitere Abend verlief ruhig und ohne weitere Störungen. Irgendwann forderte Paul Beate auf, ob man nicht zu Bett gehen sollte. Sie nickte und stimmte sofort zu. Es war bereits nach zehn Uhr und in der Geborgenheit des Bettes würde sich Beate sicherer fühlen. Das Ehepaar erhob sich und ging hinauf. Paul hatte einen anstrengenden Tag hinter sich und drehte sich bald auf seine Seite.

Beate lauschte seinen regelmäßigen Atemzügen und wusste nun, dass Paul eingeschlafen war. Doch jetzt stellte sie bestürzt fest, dass die scheinbare Geborgenheit ihres Bettes eine trügerische war. Sie lag noch lange wach und die Erlebnisse des Wochenendes standen der Frau plastisch in voller Lebhaftigkeit vor Augen. Beate dachte nach, ob sie Paul wecken und ihm alles beichten sollte. Doch er schlief bereits tief und fest und außerdem hatte er seine Ruhe dringend nötig. Die Frau lag aus verständlichen Gründen sehr unruhig im Bett, weil sie ständig an ihren fatalen Fehler denken musste. Zwar konnte sie sich an einzelne Details nicht erinnern, dennoch war ihr durchaus bewusst, dass sie den Seitensprung genossen hatte, - zumindest was die physischen Aspekte anging. Besonders der Beischlaf den sie mitten in der Nacht erlebt und genossen hatte und von dem sie fälschlicherweise angenommen hatte, dass sie ihn mit ihrem Ehemann erlebte, hatte unleugbar starken Eindruck auf sie gemacht. Tabasi hatte sich als ebenso potenter, als auch einfühlsamer Liebhaber erwiesen. Innerlich erschauernd musste sich Beate seufzend eingestehen, dass er es ihr wirklich phantastisch besorgt hatte. Leider, leider viel zu gut, um es zu ignorieren. Über dieses Eingeständnis ebenso verblüfft konsterniert, als auch zugleich insgeheim fasziniert, erinnerte sich die Frau bebend an den gigantischen Orgasmus, den ihr Tabasi verschafft hatte. Beate schämte sich entsetzlich dafür, konnte aber die wirren Gefühle nicht abschalten, die sie erfüllten und nicht zur Ruhe kommen ließen. Selbst als sie endlich erkannt hatte, wer sie da eigentlich vögelte, war es ihr unmöglich gewesen ihre Gefühle unter Kontrolle zu kriegen und den Beischlaf zu beenden. Ganz zu schweigen davon, den irren Lustrausch unterdrücken zu können, den Tabasi in ihr auslöste, als er sie mühelos zum Orgasmus brachte...

Die Erinnerung an dieses Erlebnis war übermächtig und zwischen ihren Beinen pochte es wieder verdächtig. Bevor sie sich darüber klar werden konnte, glitt ihre Hand wie von selbst zwischen ihre Schenkel. Beate stöhnte erregt auf und überließ sich einer kleinen, frivolen Phantasie, in der nicht ihr Mann die Hauptrolle übernahm. Irgendwie schämte sie sich und versuchte das hartnäckige Bild des anderen, fremden Mannes aus ihrem Gedächtnis und ihrer Phantasie zu verdrängen. Es gelang ihr jedoch nicht, so sehr sie sich auch bemühte. Mit dem fremden Gesicht vor Augen ließ sich die Frau treiben. Als ihre Erregung stärker wurde, sah sie hin und wieder zu ihrem Mann. Da er fest schlief, ließ sich Beate endlich fallen und akzeptierte nun, dass das Objekt ihrer Begierde nicht ihr eigener Ehemann war, sondern einem anderen Mann mit nachtschwarzen Augen und einem wissenden Lächeln gehörte. Ohne es bewusst steuern zu können, stimulierte ihre Hand gedankenverloren ihr Lustzentrum. Das Bild des Fremden vor Augen und mit brennendem Schoß kam es ihr nach geraumer Zeit mit archaischer Macht. Beate atmete heftig, sie hob ihren Unterleib an und spreizte sich, ihre Hand flatterte wie ein aufgeregter Schmetterling über ihrem Schoß. Die Frau ächzte wie befreit auf, ein heftiger Ruck ließ ihren Oberkörper hoch schnellen, dann sackte sie matt zurück. Doch danach fühlte sich Beate Jung umso einsamer und die alten Skrupel erfassten sie wieder. Ein verstohlener Blick zum Nachbarbett beruhigte sie, Paul hatte von all dem nichts mitbekommen. Zufrieden und sichtlich erleichtert fielen ihr schließlich doch die Augen zu und Beate Jung fiel in einen unruhigen Schlaf. Die Nacht war für sie angefüllt mit seltsamen, erregenden Träumen. Träume in denen sie immer wieder Gesichter sah. Eines davon gehörte zweifellos ihrem Mann, doch immer öfter und immer länger sah sie in ein wohlbekanntes Gesicht, in dessen Augen das Verlangen nach ihr geschrieben stand. Selbst im Schlaf erschauerte Beate lüstern, als sie in dem Gesicht die Züge Hassan Tabasis realisierte, der sie freundlich, aber zugleich auch mit unverhohlenem Besitzanspruch lüstern anlächelte...

Der nächste Tag verlief wie der vorherige. Paul brach kurz nach dem Frühstück ins Büro auf und Beate brachte die Kinder zur Schule und zum Kindergarten. Danach hatte sie Zeit ihre Einkäufe zu erledigen. Sie hatte Paul nicht erzählt, dass sie Urlaub hatte. Wahrscheinlich hätte er sie gefragt, warum sie sich freigenommen hatte und aus verständlichen Gründen wollte Beate seinen diesbezüglichen Fragen ausweichen. Gestern Nacht hatte sie kurz davor gestanden ihm alles zu beichten. Doch eine innere Alarmglocke hatte sie im letzten Moment zurück gehalten. Beate schämte sich entsetzlich über ihre Feigheit, doch sie hatte eben ziemliche Angst, Paul könnte das nicht verstehen. Eine Annahme, die sicher nicht unbegründet war, denn sie selber verstand nicht, was sie dazu getrieben hatte ihren Mann mit Hassan Tabasi zu betrügen. Beate fehlte ein gutes Stück an Erinnerungen an den bewussten Abend. Sie erinnerte sich nur noch daran, dass sie ziemlich viel getrunken hatte. Wann genau Hassan an diesem Tag begonnen hatte sie anzubaggern wusste sie nicht mehr. Dass er mit seinen Versuchen sie in sein Bett zu bekommen Erfolg hatte, dafür umso besser. Den ganzen Tag über musste sie daran denken und zermarterte sich den Kopf, warum sie ausgerechnet bei Hassan schwach geworden war. Der Perser war älter als sie, - sehr viel älter sogar und damit in einer Altersklasse, von der sie niemals angenommen hätte, dass sie ihr jemals gefährlich werden könnte. Und doch hatte sie mit ihm geschlafen und es auch noch über die Maßen genossen. Beate lachte verächtlich über sich selber und konnte es kaum glauben, dass ihr dieser alternde Mann partout nicht aus dem Kopf heraus gehen wollte. Vielleicht sollte sie mit Tabasi reden, ihn fragen, was an diesem Tag eigentlich wirklich geschehen war. Sicher könnte er ihr helfen das Ganze zu verstehen. Außerdem war Flucht keine Lösung, denn nichts anderes war dieser Urlaub, - eine Flucht vor Tabasi, - aber mehr noch vor sich selber...

Von Zweifeln hin und her gerissen und von ihrem schlechten Gewissen gequält, verbrachte Beate einen unruhigen Tag und war am Abend immer noch sehr nervös. Paul fiel aber nur auf, dass seine Frau merkwürdig still und in sich gekehrt war. Instinktiv ahnte er, dass etwas Beate bedrückte. Da sie aber nicht mit ihm darüber sprach und sich nicht offenbarte, konnte er ihr leider nicht helfen. Paul vertraute darauf, da? Beate irgendwann von alleine auf ihn zukommen und mit ihm reden würde. Bislang hatte sie das immer so gehalten und so wartete der ahnungslose Mann geduldig ab, bis seine Frau den Mut finden und mit ihm reden würde. Recht früh an diesem Abend gingen sie zu Bett. Scheinbar hatte sich Beate beruhigt, denn sie ging auf ihn ein, als er sie an sich zog, schlief mit ihm und schien auch mit seiner Vorstellung zufrieden zu sein. Allerdings konnte er den Eindruck nicht ganz verdrängen, dass Beate nicht ganz bei der Sache war, denn sie vollzog den Beischlaf eher routinemäßig. Wirkte auf ihn merkwürdig unbeteiligt. Im Gegensatz zu ihrer üblichen Gewohnheit wollte sie danach nicht einmal mehr kuscheln, sondern drehte sich nach dem Beischlaf um und wickelte sich in ihre Bettdecke. Paul war nun doch etwas beunruhigt, doch da Beate immer noch schwieg, musste er abwarten, bis sie sich ihm offenbarte.

Nun lag Paul noch lange wach, während Beate neben ihm schlief. Zum ersten Mal stieg ein Verdacht in ihm hoch, doch er wischte diesen Gedanken rasch wieder beiseite. Beate hatte ihm noch nie den leisesten Grund gegeben, an ihrer Loyalität ihm gegenüber zu zweifeln. Vielleicht fühlte sie sich im Moment auch einfach nur überfordert, denn die Doppelbelastung von Familie und Beruf waren durchaus vorhanden. Paul nahm sich vor Beate vorsichtig danach zu fragen. Er gönnte ihr die neue Stelle, doch er hatte Angst Beate könnte sich physisch überfordern und darüber krank werden. Leider entwickelten sich in seiner Firma gerade jetzt die Dinge zu gut. Sein Chef hatte ihm bereits angekündigt, dass er seinen Aufgabenbereich erweitern und ihm mehr Verantwortung übertragen wollte. Das hieß aber auch für ihn und die Familie, dass er zeitlich noch mehr angespannt und deshalb öfter und länger außer Haus sein würde. Paul sah dadurch, durchaus realistisch, weitere Komplikationen voraus, doch er war eben sehr ehrgeizig und wollte die Chance, die sich ihm bot, nicht ungenutzt verstreichen lassen. Er würde eben mit Beate reden müssen und vielleicht müssten sie auch die Aufgabenverteilung innerhalb der Familie modifizieren, damit sie beide halbwegs damit klar kämen.

Am anderen Morgen schienen die Dämonen des vergangenen Tages gebannt zu sein. Beate bereitete wie immer das Frühstück für ihre Familie und schien an diesem Morgen auch wieder besserer Laune zu sein. Paul bemerkte deshalb nicht, dass sich seine Frau durchaus noch mit ihren Selbstzweifeln herum schlug. Beate überlegte sich, ob sie einen weiteren Tag zu Hause verbringen oder doch lieber wieder ins Geschäft fahren sollte, um ihrer Arbeit aufzunehmen. Nach dem gemeinsamen Frühstück verabschiedete sie Paul herzlich an der Haustür und brachte dann ihre Kinder wie jeden Morgen in den Kindergarten und zur Schule. Auf der Rückfahrt nach Hause hatte sich Beate halbwegs beruhigt und sagte sich, dass sie irgendwann ohnehin wieder zur Arbeit erscheinen müsste. Verdrängung war einfach keine Lösung für ihr Problem und sie musste sich eben diesen Problemen stellen. Vielleicht war es auch besser die Initiative zu ergreifen und das Gespräch mit Hassan Tabasi zu suchen. So ganz sicher war sich Beate an diesem Morgen nicht, aber inzwischen fiel ihr die Decke auf den Kopf und Tabasi würde sie, - so oder so, - bald wieder gegenüberstehen. Beate beschloss daher ihr Eremitendasein zu beenden und ins Geschäft zu fahren. Nachdem sie sich einmal dazu entschlossen hatte, war sie sogar froh, dass sie diesen Entschluss gefasst hatte. Sie hatte ihr Selbstvertrauen zurück gewonnen und ging daran, sich für den Arbeitstag vorzubereiten.

Beate räumte noch rasch im Haus auf, dann ging sie ins Bad und duschte sich gründlich ab. Das Bad tat ihr wohl und stärkte ihre Zuversicht noch mehr. Beschwingt legte sie ein dezentes Make-up auf und eilte dann nackt in ihr Schlafzimmer, um sie die passende Kleidung für den Tag auszusuchen. Neben der üblichen Unterwäsche und den unvermeidlichen Strumpfhosen wählte sie ein eher unscheinbares graues Kostüm. Dazu eine weiße Bluse und Schuhe mit flachen Absätzen. Das Erscheinungsbild, das sich Beate unbewusst gab, sollte die graue Maus in ihr betonen und jeden erotischen Anreiz für Tabasi vermeiden. Als sie fertig war, betrachtete sich die Frau im Spiegel und war zufrieden über den Anblick, den sie bot. Derart gewappnet konnte Beate beruhigt den Arbeitstag beginnen und auch das Gespräch, das sie unweigerlich mit Tabasi führen würde, beunruhigte sie jetzt nicht mehr so sehr. Rasch sah sie sich noch einmal im Haus um. Doch es war alles in Ordnung und so verließ Beate mit ihrer Umhängetasche über der Schulter das Haus und fuhr in ihrem kleinen Wagen in die Stadt. Wesentlich gelassener, als noch beim Frühstück heute Morgen, sah Beate dem Gespräch entgegen. Sie kam gut voran und erreichte knapp eine halbe Stunde später pünktlich zum Geschäftsbeginn den Laden. Der Tag schien gut zu verlaufen, denn als gutes Omen dafür, fand sie ganz in der Nähe des Geschäfts einen Parkplatz für ihr Auto. An der Eingangstür traf sie mit Simone zusammen, die auch gerade den Laden betreten wollte. Die Begrüßung fiel etwas frostig aus, denn Simone ärgerte sich noch immer über Tabasi, der Beate den Vorzug gegeben und sie einfach an Ersin weiter gereicht hatte. Ziemlich spitz sprach sie Beate an: „Auch mal wieder im Dienst...? Das muss ja ein sehr, - hm, - anstrengendes, - Treffen gewesen sein...!" Beate beschloss, sich nicht herausgefordert zu fühlen und ignorierte den spöttischen Unterton. Sie nickte Simone nur freundlich zu und betrat dann den Laden. Ersin saß schon an seinem Schreibtisch und grinste sie vielsagend an, als sie den Raum betrat. Auch diesen Blick ignorierte sie und setzte sich an ihren Schreibtisch, nachdem sie ihre Jacke an den Haken der Garderobe gehängt hatte. Der Tag konnte beginnen...

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