Begegnung am Baggersee Teil 01

Ich schob ihr das Angebot rüber. Sie nickte, schüttelte dann wieder den Kopf und sah mich an.

‚Ja, natürlich mag sie das. Sehr sogar. Ist das nicht nach drei Tagen etwas verfrüht, soviel zu investieren? Vielleicht bist du uns ja nach drei Wochen schon leid'.

‚Dann muss es aber schon knüppeldick kommen, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet habe. Da vertraue ich dir, dass du mir nichts verschwiegen hast, was meine Gefühle zu euch so zerstört'. Sie kam um den Tisch und ich nahm sie in den Arm.

‚Nein, ich habe dir nichts verschwiegen. Meine negative Seite ist, was ich dir schon kurz angedeutet hatte, dass ich von meinen sogenannten Freunden habe mich sexuell erniedrigen lassen. Daher ist es für mich schwer, jetzt genau das Gegenteil zu lernen. Du solltest Geduld mitbringen. Sonst bin ich ganz normal eine Mutter mit ihrem Kind'.

‚Gut, dann bist du jetzt meine Freundin, als Mutter mit Kind. Du lernst, dass ich dich nicht irgendwie demütigen will und ich lerne, mit einer Frau mit einem fünfjährigen Wirbelwind umzugehen'.

Sie drückte mich, dass ich fast keine Luft bekam. Nadine kam zu uns und gab mir ein kleines Päckchen.

‚Mami sagte, dass ich dir das heute Abend geben soll, wenn du hier bist'.

‚Hast du das eingepackt?', wollte ich wissen und sie nickte stolz. In dem Päckchen war ein Schlüssel und da er neu aussah, war er wohl der Wohnungsschlüssel. Ich zog beide an mich heran und drückte sie.

‚Vielen, vielen Dank. Es ist eine schöne Geste von euch'.

Beide strahlten mich an, dass ich mich so freute. Ich holte meine Brieftasche heraus und legte einen Zettel und eine Kassenkarte auf den Tisch.

‚Ich denke, als derzeit letzte Maßnahme: für den Anfang hast du meine Ersatzkarte zum Einkaufen. Spare dir bitte den Rest deines Gehaltes, was nach den Mietabzügen und Bankaufträgen noch übrigbleibt. Du solltest von deiner Arbeit auch was haben. Ich hoffe, dass du deiner Samstagarbeit kündigen kannst oder konntest. Und sieh mich nicht so fragend an. Wenn ich es nicht wollte, würde ich es nicht machen. Es ist schön, euch beide um mich herum zu haben'.

Sie sagte nun wirklich nichts mehr und schien es zu akzeptieren, trotzdem liefen ihr Tränen über das Gesicht und sie musste ihrer Tochter klarmachen, dass sie nicht traurig ist. Ich musste mir gefallen lassen, dass ich fast erwürgt wurde. Nachdem Nadine wieder in ihr Zimmer verschwunden war, richtete ich Monikas Smartphone ein.

Monika saß schweigend am Tisch und sah mir dabei zu. In ihr schien es zu arbeiten.

‚Gut', sagte sie plötzlich und schlug mit beiden Händen auf den Tisch und sah mich an: ‚Möchtest du eine Tasse Kaffee?'.

‚Ja gern. Mit Milch und Zucker'. Sie nickte und ging zur Arbeitsplatte.

‚Was isst du gerne oder einfach so und wann?'.

Ich erzählte ihr von meinen Essgewohnheiten, die sich sicherlich nicht mit ihren gleich waren. Das es schon mal vorkommen kann, dass ich abends nichts esse, wenn ich nachmittags ein Geschäftsessen hatte. Und ich an Wochenenden auch gern mal zum Essen ausgehe. Als sie sich mit dem Kaffee wieder zu mir an den Tisch setzte, war ich auch soweit mit der Einrichtung des Telefons fertig.

‚Kennst du dich mit Android- Smartphones aus?', wollte ich wissen.

‚Ja. Einer meiner Ex hatte eins und ich hatte es mitbenutzt'.

Ich nickte. Dann brauchte ich ihr nicht viel zu erzählen, nur wie ihre neue Telefonnummer und die Emailadresse ist.

‚Meine Kontaktdaten sind schon gespeichert. Gibst du mir die Geburtsdaten meiner beiden Frauen?'. Sie lächelte mich an und gab sie mir.

‚Da hat ja jemand in nicht allzu weiter Ferne Geburtstag', und grinste sie an. Sie sah traurig aus.

‚Was ist so traurig an einem Geburtstag?', wollte ich wissen.

Sie wollte zuerst nicht damit rausrücken, erzählte es mir dann doch: ‚Er wollte mir was Besonderes zum Geburtstag bieten und brachte noch einen Kumpel mit. Ich musste Nadine zur Nachbarin bringen und sie bumsten mich in alle Öffnungen den Abend durch. Mein Gesicht klebte vor getrocknetem Sperma und als ich mich duschen wollte, wurde ich als Dusche angepinkelt. Es lief meist eine Kamera mit. Du siehst, man kann sich den Geburtstag anders vorstellen.

Dir ist sicherlich vorhin aufgefallen, dass ich mit den Händen auf den Tisch geschlagen hatte. Das war meine Entscheidung, mit der Vergangenheit abzuschließen. Ich möchte ab heute alles in einem besseren Licht sehen, auch wenn es mir manchmal noch schwerfallen wird. Du wirst dann meinen zweifelnden Gesichtsausdruck sehen. Ich hatte dir auch schon gesagt, dass du mit mir Geduld haben solltest. Ich würde mit dir, so wie es sich verhält, auch gerne bumsen, wenn uns danach ist. Aber ich muss die Vergangenheit noch abschütteln'.

Ich war entsetzt. Was hat man der zierlichen Person da alles angetan? Wie konnte es dazu überhaupt kommen? Vielleicht erzählt sie es mir einmal. Ich fragte nicht nach, sondern nahm sie in den Arm. Ich tickte mit meiner Kaffeetasse an ihre und sagte nur: ,Auf eine bessere Zukunft'. Wir tranken einen Schluck und sie lächelte schon wieder.

‚Spielt Nadine oft so lange, ohne jemand mit einbeziehen zu wollen?'.

‚Sie ist es so gewohnt. Sie wurde viel in ihr Zimmer geschickt'.

‚Gibt es hier einen Spielplatz in der Nähe?'.

‚Ja, zwei Häuserreihen weiter'.

‚Ich würde gerne noch bei dem schönen Wetter nach draußen gehen. Kommst du mit?'.

‚Natürlich gern'.

‚Nadine, komm, wir gehen noch was auf den Spielplatz', rief sie zum Kinderzimmer. Sie kam strahlend angelaufen.

‚Darf ich Püppi im Puppenwagen mitnehmen?'. Monika nickte.

‚Dann fix Schuhe an und dann los'.

Nadine wusste, wo der Spielplatz war und gab mit ihrem Puppenwagen die Richtung an. Monika und ich setzten uns auf eine nicht gerade saubere Bank und passten auf Püppi auf. Nadine hatte schnell jemand zum Spielen gefunden. Ich zog Monika an mich heran.

‚Komm her, geplagtes Weib. Ich brauche deine Nähe'. Sie lächelte und legte ihren Kopf an meine Schulter. Meine Hand spielte mit ihren Haaren.

‚Hat Nadine eine Freundin?', wollte ich wissen.

‚Ja, im Kindergarten, aber zuhause nicht. Ich hatte nicht so viel Zeit, um noch andere Kinder zu beaufsichtigen. Und du kennst meine Wohnung. Da ist auch nicht viel Platz für mehrere Kinder'.

‚Wenn meine Bauvorhaben abgeschlossen sind, dann laden wir ihre Freundin ein, ja?'.

‚Das wird Nadine sicherlich gefallen'. Ich nickte.

‚Dann holen wir auch die Kleine meiner Nachbarin rüber. Vielleicht haben wir dann auch noch jemanden, bei dem Nadine mal sein kann, wenn wir irgendwo hinmüssen. Was ist eigentlich mit deiner Schwester. Sollten wir sie am Wochenende einladen? Du hast doch gesagt, dass sie so viel für dich gemacht hat'.

‚Das fände sie sicherlich sehr toll. Soll ich sie kurz anrufen, ob sie kann?'. Ich nickte.

‚Dann kann sie sich gleich deine neue Nummer einspeichern'. Ihre Schwester freute sich wirklich riesig, wie ich durch das Telefon hörte.

‚Sagen wir am Samstag um vier zum Kaffee und wenn das Wetter noch so toll ist, werden wir grillen'.

‚Kerstin backt einen Kuchen, wir brauchen nur den Kaffee machen', sagte Monika, als sie aufgelegt hatte.

‚Große oder kleine Schwester?', wollte ich wissen.

‚Große und liebe Schwester. Sie hatte mich meist mit Erfolg von meinen Ex wegbekommen. Sei aber nicht zu überrascht: sie ist körperlich genau das Gegenteil von mir und manchmal sehr direkt'.

Ich grinste sie an: ‚Ich habe ja ein Verhältnis mit dir und nicht mit deiner Schwester'.

‚Ich nehme mal an, dass du im Kindergarten Bescheid geben musst, wenn ich Nadine abholen soll oder muss?'.

‚Ja, ich hatte heute Morgen der Gruppenleiterin deinen Namen schon mitgeteilt'.

‚Gut, dann kann ich morgen früh schon mal einen Test machen und Nadine zum Kindergarten bringen. Bis wann muss sie da sein?'.

‚Das wird sie sicherlich freuen. Zwischen halb acht und acht. Wenn es brennt, auch schon mal ab sieben. Abgeholt werden kann sie entweder von halb eins bis eins oder von vier bis fünf'.

‚Na, dass passt ja mehr oder weniger in meine Zeitplanung'.

So langsam bekam ich mit, was es heißt, noch ein Kind in den Alltag einzubeziehen. Als ich auf die Uhr sah, war es schon halb sieben. Zeit für die kleine Maus was zu essen und dann ins Bett zu gehen. Ich rief Nadine zu mir.

‚Noch paar Minuten kannst du spielen, dann müssen wir nach Hause, ja? Ich rufe dich dann'.

‚Scheint zu klappen', lachte ich. Monika sah mich fragend an.

‚Na, dass sie auf mich hört. Meist klappt das bei mir bei Frauen nicht', schmunzelte ich. Monika lachte, boxte mir in die Rippen und gab mir einen Kuss auf die Wange.

Ich hatte die paar Minuten natürlich überzogen und rief sie dann zu uns. Wir gingen zu ihnen nach Hause und kamen an einem Kiosk vorbei.

‚Möchtest du dir als Nachtisch noch ein Eis mitnehmen?', fragte ich Nadine. Sie nickte eifrig und suchte sich eins aus.

Wir aßen gemeinsam zu Abend.

‚Darf Sebastian mich heute ins Bett bringen, Mami?', fragte sie, als sie ihr Eis aufgegessen hatte.

‚Da musst du Sebastian selbst fragen', antwortete Monika. Sie sah zu mir rüber.

‚Klar, bringe ich dich ins Bett, wenn du dich fertig gemacht hast'. Nadine verschwand im Bad.

‚Ich nehme an, du bleibst heute hier, da du Nadine morgen früh wegbringen willst?'.

‚Wenn du mich nicht loswerden willst, dann ja'.

Monika drohte mir mit dem Finger und lächelte. Nadine kam aus dem Bad und zeigte mir ihre Hände.

‚Alles sauber', kam ihr Kommentar. Ich sah sie mir umständlich an und roch daran. Dann nickte ich.

‚Für gut befunden. Dann sag deiner Mami gute Nacht, wenn ich dich ins Bett bringen soll'.

Sie lief zu Monika, gab ihr einen Kuss und wünschte ihr eine gute Nacht. Dann nahm sie mich an die Hand und zog mich in ihr Zimmer. Als sie unter der dünnen Decke lag, erzählte ich ihr noch, dass ich sie morgen früh zum Kindergarten bringen werde, aber morgen Abend nicht hier wäre, weil Mauz mich ja auch sehen will, mit mir spielen und ich auch noch arbeiten musste. Sie freute sich trotzdem und versprach mir, jetzt schnell einzuschlafen. Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn: ‚Dann gute Nacht, Prinzessin', und ging aus dem Zimmer.

‚Was machen wir heute Abend noch? Die Auswahl ist bei mir nicht so groß', meinte Monika, als ich in die Küche kam.

‚Ich würde gern noch unter die Dusche und dann könnten wir auch wieder ins Bett gehen. Morgen kann ich leider nicht kommen, vielleicht am Mittwoch. Das muss ich noch klären'.

‚Ich würde gern mit dir unter die Dusche, auch wenn es sehr eng wird'.

Ich hatte nichts dagegen. Es war wirklich sehr eng. Aber es waren die gewollten oder nicht gewollten Berührungen, die das Duschen so interessant gemacht hatten?

‚Da fällt mir noch was ein, was ich dir gestern schon sagen wollte, aber im Eifer deiner Streicheleinheiten, wie du sie immer nennst, vergessen hatte: das Bett kann ruhig nass werden. Ich habe da ein undurchlässiges Laken drunter. Es ist noch aus der Zeit, als Nadine noch nicht ganz trocken war. Es ist auch jetzt noch praktisch'. Sie grinste mich an.

‚Bei deinen Bächen, die aus dir entspringen ist das wohl notwendig. Es ist trotzdem schön zu sehen, dass dein Körper reagiert', grinste ich zurück.

‚Davon mal abgesehen, habe ich es zuhause auch. Ich hatte mal eine Freundin, die beim Höhepunkt gelegentlich pinkelte. Ich habe es auch nach ihr dabei belassen'.

‚Magst du Pinkelspiele?', wollte sie wissen.

‚Du müsstest mir sagen, was du darunter verstehst. Ich hatte bei der besagten Freundin schon ausprobiert, wie sie da unter nach dem Höhepunkt und Pinkeln schmeckt. Es ist für mich gewöhnungsbedürftig. Ich hatte auch mal ihren klaren Urin ausprobiert. Ich würde es mal so ausdrücken: wenn ich in der Wüste kurz vorm Verdursten wäre, würde ich es trinken. Es hat mich aber beim Sex nicht angemacht. Ansonsten in die Duschtasse pinkeln, weil man vorher vergessen hatte aufs Klo zu gehen oder am Strand in den Sand zu pinkeln sehe ich jetzt nicht als Problem an'.

‚Dann ist es ja gut. Ich kannte es in der extremen Form, wie ich schon mal angedeutet hatte: komplettes Anpinkeln des Körpers und Schlucken in welcher Farbe der Urin auch war. Ich hatte mich oft übergeben. Und wo wir grade bei extremen Sachen sind: wie stehst du zu fisting?'.

Ich sah sie anscheinend fassungslos an. Sie nickte nur und senkte traurig ihren Kopf.

‚Wenn die Frau das möchte, ist es ihre Sache. Wir Männer haben ja die Angewohnheit, mit den Fingern in den Spalten zu vögeln. Das scheint auch von den meisten Frauen akzeptiert zu werden. Wie viele es sein dürfen, sollte auch von der Frau kommuniziert werden. Was nützt das, wenn ich mit paar Fingern bei der Frau dort rummache und es bringt ihr nichts, weil sie es nicht gut findet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dir was bringt, bei deiner schmalen Öffnung dort eine komplette Hand oder Unterarm reinzustecken'.

‚Es ist immer wieder versucht worden. Und nein, ich mag es nicht. Zwei Finger reichen bei mir vollkommen aus, da ich auch nicht mehr nehme, wenn ich es mir mal selbst mache'.

‚Du scheinst dir jetzt wohl einen Normalo geangelt zu haben', lächelte ich sie an.

‚Das ist auch gut so', antwortete sie schnell.

‚Und wo wir grade im Thema sind: ich verhüte derzeit nicht. Es war damals auch als Schutz gedacht, dass derjenige, der seinen Schwanz in mich steckte, ob es vorne oder hinten war, ein Kondom haben musste. Wie ich schon sagte: es war nicht immer mein Freund'.

‚Dann werde ich für alle Fälle welche besorgen', meinte ich zu dem Thema.

‚Ja mach das bitte und gib mir noch Zeit, ja?'.

‚Ich habe dich nicht nur zum Vögeln kennengelernt und jetzt schließen wir das Thema für heute ab. Dein Freund würde viel lieber mit seiner Hand deine beiden Hügel streicheln wollen, damit sie keine Entzugserscheinungen bekommen und die Nippel nicht mehr hart werden'.

‚Da brauchst du dich nicht großartig anstrengen', schmunzelte sie und legte sich so vor mich hin, dass ich sie mit beiden Händen bedienen konnte. Sie hatte recht: es dauerte keine Minute und ihre Nippel standen senkrecht.

‚Streichelst du mich heute nur zum Einschlafen?', fragte sie mich. Ich nickte.

‚Gute Nacht, mein zärtlicher Freund'.

‚Gute Nacht, mein Spatz'.

Ich brauchte fast eine halbe Stunde bis sie eingeschlafen war. Ihr Körper sog die Zärtlichkeiten auf.

Ich lag anschließend noch eine Weile wach und grübelte darüber nach, was meine Freundin nach ihren bisherigen Aussagen über sich hat ergehen lassen. Es war mir unbegreiflich.

Aber ich bin anscheinend nur ein Normalo.

Ich spürte Bewegungen eines Leichtgewichtes auf mir, so dass ich aufwachte.

‚Guten Morgen Sebastian. Du musst aufstehen. Ich muss gleich in den Kindergarten'.

Ich schnappte mir das kleine Mädel und kitzelte sie aus. Sie quietschte vor Vergnügen. Ich sparte mir die Dusche, da ich gestern Abend schon geduscht hatte, wir keinerlei Akrobatik im Bett betrieben hatten und zog mich an. Monika hatte mir schon meinen Kaffee fertig gemacht.

‚Guten Morgen, Langschläfer. Es ist leider kein Wochenende', strahlte sie mich an und küsste mich. Meine Arme zogen sie an mich, drückte sie und gab ihr noch einen Kuss auf ihren Nacken.

‚Ja leider', brummte ich und trank meinen Kaffee.

‚Ich bin fertig, Sebastian', kam aus Nadines Zimmer. Ich trank meinen Kaffee aus.

‚Ich auch jetzt. Los geht's'.

Ich gab Monika noch einen langen Kuss: ‚Bis morgen, Spatz'.

Sie nickte nur und drückte mich noch einmal. Nadine nahm mich an die Hand und wir fuhren nach unten. Der Kindergarten war nicht allzu weit, so dass wir kurz darauf schon dort waren. Die Kindergärtnerin nahm Nadine in Empfang.

‚Sie holen Nadine also nun öfter ab? Ich muss von Ihnen ein Foto für unsere Akten und für meine Kolleginnen machen, damit man sie als Berechtigten erkennt. Die anderen Daten haben wir schon'.

‚Kein Problem', sagte ich, ‚so Prinzessin, dann lauf du schon mal in deine Gruppe. Bis morgen dann'. Nadine drückte mich.

‚Bis Morgen Sebastian', und rannte los. Die Kindergärtnerin machte das besagte Foto.

‚Wie kommen Sie mit Nadine klar?', wollte sie wissen.

‚Sie hat mich voll im Griff', meinte ich grinsend. Die Kindergärtnerin lachte: ‚So, wie es sein sollte'.

Ich verabschiedete mich und fuhr noch Zuhause vorbei. Ein meckernder Kater wartete auf sein Futter und ein paar Streicheleinheiten. Ich war eine halbe Stunde später im Büro und musste mich beeilen, meine Unterlagen zusammen zu suchen, da gleich ein Meeting angesetzt war. Es war ein neues Gefühl, nicht Punktum zum Dienst zu erscheinen, sondern etwas variabel.

Mein Kollege mir gegenübersitzend schmunzelte.

‚Nicht aus dem Bett gekommen?'. Er kannte meine neue Situation.

‚Nein, Kindertransport zum Kindergarten'.

‚Tja, Sebastian, jetzt weht ein anderer Wind', sagte der Vater von zwei Kindern.

‚Aber ein cooler', grinste ich. Er nickte nur.

Vor der Sitzung unterschrieb ich noch den Vertrag für die neuen Gartengeräte und gab sie unserer Verwaltungsangestellten, dass sie diese dann zur Firma faxte. Ich hatte leider nicht daran gedacht, dass nun auch sie, aufgrund der bestellten Teile wusste, was sich bei mir geändert hatte. Als ich nach der Sitzung meine Post bei ihr abholte, grinste sie mich an.

‚Plötzlich Vater geworden?'.

Ich legte einen Finger auf meine Lippen und nickte nur. Sie verstand. Ich war mir aber trotzdem sicher, dass mein Status nicht lange geheim blieb.

Nachdem ich das Meeting für meinen Teil nachbearbeitet hatte, rief ich die Garteneinrichtungsfirma an und machte einen Termin für Donnerstag. Sie wollten gegen zehn bei mir sein. Ich fragte sicherheitshalber noch einmal nach, ob die Schaukel am Freitagabend schon benutzt werden könnte. Sie benutzten nur schnell bindenden Beton, wurde mir gesagt. Theoretisch könnte ein Erwachsener bereits drei Stunden später auf die Schaukel. Ich war zufrieden.

Ich hatte bereits im Vorfeld Urlaub eingereicht, allerdings nicht nur für Donnerstag, sondern auch für Freitag, da das Wetter die nächsten Tage auch noch warm bleiben sollte. Und wenn ich auch mal dringend was für die Firma erledigen musste, konnte ich es auch von Zuhause machen, da wir für Homeoffice einen Zugang zum Firmennetz hatten.

Darüber machte ich mir jetzt weniger Gedanken, als darüber, wie man diese Pendelei zwischen den beiden Wohnungen minimieren konnte. Da Monika nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln fuhr, suchte ich im Internet auf der Seite des Verkehrsunternehmens nach Fahrmöglichkeiten von meiner Wohnung aus. Ich war überrascht, dass sich ein paar Minuten zu Fuß von meiner Wohnung eine Haltestelle befindet. Als Autofahrer habe ich das nie im Blick gehabt. Mit der Linie würde sie nur einmal umsteigen müssen und wäre um die zwanzig Minuten unterwegs. Ich wollte es am Samstag mit Monika besprechen. Ich würde dann Nadine zum Kindergarten bringen und auch wieder abholen. Es wäre für mich nur ein Umweg von zehn Minuten.

Ich stellte fest, dass ich mich zusammenreißen musste, um auch an die Arbeit zu denken und nicht nur über meine neue private Situation. Mein Kollege grinste sehr oft, als ich ihn hin und wieder nach dem Umgang mit fünfjährigen Kindern fragte. Nach Feierabend war es ruhig in meiner Wohnung. Zu ruhig. Ich ging nach draußen und überprüfte am Gerätehaus, ob Strom und Wasseranschluss noch in Ordnung waren und suchte geeignete Stellen für die Schaukel und das Becken. Ich holte meinen Reader und setzte mich in die Hollywood- Schaukel und las mein Buch weiter.

Gegen sieben rief ich die beiden per Videochat an. Ich wollte ihnen eine gute Nacht wünschen. Nadine war aus dem Häuschen, dass wir uns mit dem Telefon sehen konnten. Ich zeigte ihr auch, dass an meinen Füßen der Kater sich eingerollt hatte und schlief.

‚Ich freu mich, wenn ich Mauz wieder streicheln kann', meinte sie.

‚Noch dreimal schlafen, dann kannst du das wieder, wenn deine Mami mit dir hier hinkommen möchte'. Nadine drehte sich zu ihrer Mutter.

‚Das weiß Sebastian ganz genau, dass wir beide zu ihm kommen wollen', sagte sie fast vorwurfsvoll und grinste dabei. Nadine strahlte in die Kamera.

All contents © Copyright 1996-2024. Literotica is a registered trademark.

Desktop versionT.O.S.PrivacyReport a ProblemSupport

Version ⁨1.0.2+1f1b862.6126173⁩

We are testing a new version of this page. It was made in 22 milliseconds