Die Einladung

„Darf ich vorstellen, das ist Thomas. Er kommt aus Deutschland", sagt sie zu ihrer Mutter und wendet sich dann mir zu. „Das ist meine Mutter, Loredana."

„Freut mich", sage ich bewusst freundlich.

Loredana nickt nur kurz mit dem Kopf, macht aber keine Anstalten die Hand, die ich ihr reiche, zu nehmen oder etwas zu sagen.

„Thomas hat mir einen Vorschlag gemacht", beginnt Lea.

Zum Glück holt sie Luft, denn ich habe den Eindruck, sie beginnt das Gespräch am falschen Ende und so könnte es in die Hose gehen. Deshalb lege ich die Hand auf ihren Oberschenkel, schaue sie an und gebe ihr auf diese Weise zu verstehen, dass ich nun übernehme.

„Darf ich mich einmischen?", frage ich und lege eine Pause ein. Von Loredana kommt kein Einwand. Deshalb spreche ich weiter.

„Ich komme aus Deutschland und mache hier seit ein paar Tagen Urlaub. Dabei habe ich Lea kennengelernt. Es hat sich zum Glück so ergeben, dass sie mich bei der Arbeit ausgesprochen zuvorkommend bedient und weitergeholfen hat. Deshalb habe ich es gewagt, sie einzuladen mit mir etwas Trinken zu gehen. Sie hat anfangs gezögert, dann aber doch zugesagt. Wir waren uns auf Anhieb sympathisch, haben uns dann auch öfters getroffen und uns ineinander verliebt."

„In ein paar Tagen?", meint ihre Mutter skeptisch.

„Ich hätte das doch auch nicht für möglich gehalten. Aber Lea ist eine ganz besondere und ganz wunderbare Frau."

„Das kann ich verstehen, aber was findet sie an Ihnen?"

„Das frage ich mich, um ehrlich zu sein, auch", lächle ich. „Zum Glück ist es aber so."

Ihre Mutter schaut Lea skeptisch an. Diese antwortet aber nicht gleich. Sie überlegt kurz.

„Wie soll ich das beschreiben? Man muss ihn kennenlernen. Er ist ein Mann, wie ich noch nie einen getroffen habe."

„So viel Erfahrung mit Männern hast du ja noch nicht."

„Ich habe genügend Männer kennengelernt. Keiner war auch nur annähernd wie Thomas."

„Na gut, dann habt Ihr Euch ineinander verliebt. Was hat das mit mir zu tun?"

„Lea hat mir erzählt, sie arbeitet, um Sie und ihre Geschwister zu ernähren."

„Musst du das jedem auf die Nase binden?", faucht Loredana Lea an.

„Das hat sich so ergeben. Sie hat es mir ganz sicher nicht am ersten Tag erzählt", versuche ich sie zu beruhigen. „Auf jeden Fall kenne ich Ihre Lage. Lea hat mir aber auch nach langem Fragen und Drängen erzählt, sie würde gerne Medizin studieren."

„Das geht nicht. Ich brauche sie", wehrt die Mutter ab.

„Das ist sich Lea bewusst und deshalb habe ich ihr einen Vorschlag gemacht, den sie nun mit Ihnen besprechen will. Ich würde Euch alle nach Deutschland holen, ihr bekommt eine Fünfzimmerwohnung und Lea könnte studieren. Ich übernehme sämtliche Kosten."

Loredana schaut mich skeptisch an. Dann wendet sie ihren Blick zu Lea.

„Du glaubst ihm das? Sobald er deiner überdrüssig ist, stehen wir da, in einem fremden Land und ohne Geld."

„Ich übergebe Lea ein Sparbuch mit einem Betrag, der leicht bis zum Ende des Studiums reicht, damit sie es abschließen kann und in dieser Zeit auch die gesamte Familie versorgt ist. Auch, wenn sie sich von mir trennen will, darf sie das Sparbuch behalten und von dem Geld leben."

Loredana aber auch Lea schauen mich überrascht an. Die Mutter schaut zuerst mich, dann Lea an.

„Du hast davon auch nichts gewusst, vermute ich, so wie du dreinschaust."

„Ist das dein Ernst?", meint Lea zu mir gewandt.

„Das ist mir soeben eingefallen. Deine Mutter hat recht, ihr lasst Euch auf etwas ein, das ich Euch verspreche. Auch wenn du mir vertraust, und das schätze ich sehr, sicher sein könnt ihr Euch nicht. Deshalb bin ich natürlich bereit, Dir und Euch die nötige Sicherheit zu geben."

„Sie geben das Geld Lea, nicht mir?", will die Mutter wissen.

„Lea, sorgt doch auch jetzt schon für Euch. Da ist es nur gerecht, wenn sie auch weiterhin das Geld in der Hand hat."

„Vertrauen Sie mir nicht?"

„Das ist nicht der Punkt. Ich kenne Sie nicht. Zu Lea hingegen habe ich volles Vertrauen. Außerdem will ich Lea das Studium ermöglichen. Wenn sie das Geld in Händen hat, dann kann sie darüber entscheiden."

„Trotzdem, ich will hier nicht weg."

„Mama, bitte!", mischt sich nun wieder Lea ein.

„Was haben Sie zu verlieren?", frage ich.

„Was habe ich zu gewinnen?"

„Sie hocken hier in einer Zweizimmerwohnung und trauen sich nicht aus dem Haus, weil sie Angst haben müssen, dass ihr gewalttätiger Mann ihnen vor der Haustür auflauert. Sie wissen nicht, wie sie das Geld, das Sie und Ihre Kinder zum Leben brauchen, auftreiben. Sie haben nur Lea und zwingen sie in eine Rolle, die einem 19-jähriges Mädchen nicht zugemutet werden sollte. In Deutschland wären Sie versorgt, hätten eine größere Wohnung und bräuchten keine Angst haben", fasse ich entschlossen zusammen.

„Thomas", ermahnt mich Lea.

„Was Thomas? Ist doch wahr!"

„Trotzdem ziehen wir hier nicht weg. Lea wird schon zurechtkommen", meint die Mutter.

„Finden Sie es fair, dass Lea ihren Traum aufgeben muss, weil Sie nicht in der Lage sind, für Ihre Familie zu sorgen? Hat nicht auch sie ein Recht, ihr Leben und ihren Traum zu leben? Haben Sie daran schon gedacht?", fahre ich die Mutter an. „Lea wird schon zurechtkommen, so ein Blödsinn." „Natürlich wird sie zurechtkommen, weil sie eine unglaublich starke Frau ist. Aber fair, fair ist das ganz bestimmt nicht. Als Mutter sollten Sie ihr nicht die Zukunft verbauen."

„Thomas bitte! Das ist jetzt auch nicht fair!", meint Lea.

Ich nehme sie in den Arm. Ich sehe die Verzweiflung in ihren Augen. Natürlich hatte sie gehofft, dass die Mutter sich für Deutschland entscheidet. Das würde für sie einiges leichter machen. Allein schon der Gedanke, dass sie weiterhin in diesem Club arbeiten muss, liegt mir schwer auf dem Herzen.

„Jeder muss auch einmal im Leben verzichten und das tun, was eben getan werden muss", meint die Mutter.

„Ich habe den Eindruck, die Einzige, die auf etwas verzichten muss, ist Lea."

„Ich habe es auch nicht leicht."

„Sie könnten es aber in Deutschland deutlich leichter haben. Aber offenbar wollen Sie lieber hier im Selbstmitleid ersticken."

„Trotzdem kommen wir nicht mit!"

„Thomas, lass gut sein", meint Lea. Sie hat Tränen in den Augen und ihre Stimme klingt, als habe sie resigniert.

„Komm du allein mit!"

„Das kann ich nicht. Ich kann meine Familie nicht im Stich lassen. Egal, was du sagst."

„Dann bleibt uns nichts anderes mehr übrig. Fahren wir zurück", sage nun auch ich niedergeschlagen.

Ich stehe auf, nehme Lea um die Taille und wende mich zur Tür. Als Lea kurz stehen bleibt, tue auch ich es.

„Ciao Mama, wir sehen uns", meint Lea.

Sie hat feuchte Augen und wirkt sehr niedergeschlagen. Aber sie scheint auch entschlossen zu sein. Ich habe keine Hoffnung, dass sie ohne die Familie mitkommt. Sie wird ihre Mutter und ihre Geschwister nie im Stich lassen. Einerseits kann ich das verstehen, andererseits stimmt mich das unglaublich traurig.

---

„Du weißt, dass das dann unsere letzte gemeinsame Nacht ist?", frage ich Lea.

„Du musst morgen zurück. Deine Ferien sind zu Ende. Ich weiß."

Wir sitzen beim Abendessen und die Stimmung ist mehr als gedrückt. Wir sind beide einfach nur traurig. Mein Traum, Lea auch weiterhin in meiner Nähe zu haben, ist einfach so zerplatzt, weil ihre Mutter eine völlig irrationale Entscheidung trifft.

„Was hast du noch vor mit mir?", erkundigt sie sich.

„Ich möchte dir einfach nur nahe sein, genießen, dass ich dich noch um mich habe."

„Das möchte ich auch."

Wir erheben uns und ich nehme sie um die Taille. Lea kuschelt sich an meine Seite und legt ihren Kopf auf meine Schulter. Wir schlendern auf den Ausgang zu und ich schlage den Weg zum Weinberg ein. Wir schlendern dahin, sagen aber beide nichts und hängen unseren Gedanken hinterher.

„Ich hätte dich gerne mit nach Deutschland genommen", sage ich.

„Ich wäre gerne mitgekommen. Aber ich kann nicht. Ich hoffe, du verstehst mich."

„Das tue ich und ich finde es unglaublich toll von dir, dass du so zu deiner Familie stehst. Ich bin nur traurig, dass deine Mutter diesen Einsatz nicht würdigt."

„Du musst sie verstehen. Sie hat mit meinem Vater schlechte Erfahrungen gemacht."

„Und deshalb müssen alle Männer Schweine sein und du unter ihren Ängsten leiden? Das ist nicht richtig."

„Ich kann sie ja auch nicht ändern."

„Mein Angebot steht, egal wann, du kannst immer kommen. Hab keine Angst und melde dich, wenn du dich anders entscheidest."

„Das ist lieb von dir", haucht sie.

Dabei stellt sie sich auf die Zehenspitzen und küsst mich. Es ist ein sanfter Kuss, der zu unserer Stimmung passt.

Nach einiger Zeit kehren wir ins Hotel zurück. Wir gehen ins Bad und kuscheln uns anschließend ins Bett. An Sex denke ich nicht. Ich habe nur das Bedürfnis zu kuscheln und Leas Nähe zu spüren. Ich liege hinter ihr und sie schmiegt sich mit dem Rücken an meine Brust. Gedankenverloren spiele ich an ihren Brüsten, da ich die Arme um sie geschlungen habe.

Ich denke gar nicht daran, aber mein Kneten und Massieren scheint sie zu erregen. Lea fährt mit einer Hand nach hinten und sucht nach meinem Penis. Kaum, dass sie ihn gefunden hat, nimmt sie ihn in die Hand und spielt nun ihrerseits damit. Es dauert dann auch nicht lange, bis er anschwillt und sich zu seiner vollen Größe aufrichtet. Lea bearbeitet ihn immer stärker, aus einem versonnenen Spiel wird allmählich eine bewusste Handlung, um mich zu erregen. Das wiederum bringt mich dazu, nicht nur ihre Brüste zu massieren, sondern mich auch ihrer Scham zu widmen.

Als wir beide bereits deutlich schneller atmen dreht sich Lea zu mir um, sie schaut mir tief in die Augen und küsst mich. Dabei beugt sie sich über mich, hält verspielt meine Hände zur Seite fest. Natürlich wäre ich ihr kraftmäßig deutlich überlegen und könnte sie wegdrücken, aber ich will nicht. Ich lasse sie gewähren und so klettert sie nun komplett über meine Beine, wobei sie etwas unterhalb meiner Knie sich hinhockt, sich nach unten beugt und meinen Schwanz in den Mund nimmt. Sanft saugt sie meine Spitze ein und sofort jagt ein Schauer der Erregung durch meinen Körper.

„Schenkst du mir noch diese eine Nacht?", meint sie.

Dabei schaut mich Lea von unten her fast flehend an. Sie hat nur kurz meinen Prügel aus dem Mund entlassen, um zu sprechen. Gleich danach legt sie schon wieder ihre Lippen um ihn und ich spüre, wie sie wieder zu Saugen beginnt. Ich gebe mich bereitwillig ihrem Tun hin. Es fühlt sich einfach nur genial an und die Erregung in mir steigt an.

„Ich bin fast so weit", warne ich sie

„Was machen wir denn dann?", grinst sie mich von unten her an.

Ihr Blick ist voller Liebe und Zuneigung. Wie ich diese Frau doch liebe. Es ist zum Verzweifeln. Wie gern würde ich sie mitnehmen. Stattdessen muss ich sie hier zurücklassen, im Wissen, dass sie andere Männer vögeln, und was weiß ich was für Sachen mit ihr anstellen werden.

Aber daran darf ich im Augenblick nicht denken. Ich sollte viel lieber die Zeit, die uns noch bliebt genießen und nicht an morgen denken. Lea richtet den Oberkörper auf, verlagert sich zu meiner Mitte hin, stützt sich mit den Armen auf meiner Brust ab und bringt ihre Liebesgrotte über meinem steil nach oben gerichteten Prügel in Position. Als ich den Kopf hebe und meinen Körper entlang, nach unten schaue, sehe ich zwischen Leas gespreizten Beinen ein verräterisches Glitzern. Sie ist erregt und ihre Muschi bestens geschmiert. Die Schamlippen sind etwas angeschwollen und klaffen deutlich auseinander.

Damit hat sie es nicht schwer. Sobald sie ihr Becken langsam absenkt, ein ganz kleines Stück die Position verlagert und sich dann definitiv auf meinen Schwanz sinken lässt, findet er wie von alleine den Weg in ihren Unterleib. Zunächst verschwindet die rote Spitze zwischen den inneren Schamlippen. Auf einer kann ich sogar einen Tropfen erkennen, der von meiner Eichel im Vorbeigleiten aufgenommen und wieder mit in ihr Inneres geschoben wird.

Nach der Spitze folgt der Schaft, der sich immer tiefer in diesen wunderbaren Körper schiebt. Ich kann jeden Millimeter spüren, den ich von ihr erobere. Auch Lea genießt es in vollen Zügen und lässt sich äußerst langsam niedersinken. Als sie schließlich auf mir gepfählt dasitzt, hält sie einen Moment inne. Ich kann mir gut vorstellen, wie mein Bolzen in ihren Körper hineinragt, sie ausfüllt und sogar ein kleines Bisschen dehnt. Ich kann auch die Muskeln ihrer Scheide spüren, die sich um meinen Freund herum zusammenziehen, als wollten sie ihn festhalten und nie mehr wieder loslassen.

Ich bin wie in Trance und werde überrascht, als Lea sich zu mir herabbeugt und mir einen Kuss schenkt. Er ist äußerst sanft und voller Liebe. Dann erhebt sie sich wieder und stemmt nun ihr Becken nach oben, wobei mein Penis fast ganz aus ihr herausgleitet. Bevor das geschieht, lässt sie sich wieder niedersinken. Die Bewegungen und der Rhythmus sind ausgesprochen sachte und langsam. Trotzdem ist es unglaublich intensiv und so schön, wie noch nie. Vermutlich verleiht das Wissen, dass es wohl der letzte Fick sein wird, dem Ganzen eine neue, nie dagewesene Intensität.

Ich genieße einfach und lege meine Hände auf ihre Brüste. Sanft massiere ich die wunderbaren Kugeln und spiele mit den Nippeln, die sich mir vorwitzig entgegenrecken und damit Leas Erregung deutlich offenbaren. Wir haben noch nie so sanft gefickt und doch ist es unglaublich erregend. Vor allem aber zieht es sich überraschend in die Länge, bis sich irgendwann doch abzeichnet, dass wie beide auf einen Höhepunkt zusteuern.

Einen Moment zögert Lea, so als würde sie überlegen, ob sie es noch hinausziehen soll oder nicht. Dann aber macht sie entschlossen weiter und bringt uns schon bald gemeinsam zum Höhepunkt. Zunächst verkrampft sich Lea. Sie streckt sich und presst sich fast gierig auf meinen Körper. Sie stöhnt heftig und ich kann deutlich die Kontraktionen spüren, die von ihrem Abgang zeugen. Fast im selben Moment überschreite auch ich den Punkt, presse mein Becken gierig nach oben und damit meinen Penis noch etwas tiefer in ihren Körper, In dem Moment schon schießt der erste Schub meinen Schaft entlang und in ihren Unterleib. Es folgen noch mehrere. Währenddessen ziehe ich sie zu mir herab. Sie liegt nun mit vorgebeugtem Oberkörper auf mir und legt den Kopf in meine Halsbeuge.

Als ich mich ausgespritzt habe und auch Leas Orgasmus langsam am Abklingen ist, bleibt sie noch auf mir liegen. Ich möchte es auch nicht anders, als sie so intensiv zu spüren und den Körper, den gerade die Lust durchflutet hat, so eng an mir zu wissen. Doch nach einiger Zeit müssen wir uns wohl oder übel voneinander lösen. Lea lässt sich neben mir aufs Bett fallen und bleibt dort leicht keuchend und noch etwas außer Puste liegen.

Es vergeht einiges an Zeit, bis wir wieder voll im Hier und Jetzt sind. Mühsam klettern wir aus dem Bett, gehen gemeinsam duschen und putzen uns die Zähne. Wir reden beide nicht sonderlich viel. Irgendwie hat uns wohl beiden der nahende Abschied die Sprache verschlagen.

Wir gehen schließlich ins Bett und kuscheln uns aneinander. Keiner muss etwas sagen. Wir wollen dasselbe, einfach nur kuscheln und den anderen spüren. Lea ist wie immer, lange vor mir im Land der Träume. Mir geht immer noch durch den Kopf, dass sich ihre Mutter gegen unsere Pläne stellt. Ich kann ja verstehen, wenn sie mir nicht vertraut. Aber ihrer eigenen Tochter die Zukunft zu verbauen, das kann und will einfach nicht in meinen Kopf. Ich habe keine Kinder. Trotzdem hatte ich immer gedacht, eine Mutter sollte nur das Beste und ein besseres Leben für den Nachwuchs wünschen. Schließlich wäre mein Vorschlag nicht nur eine tolle Chance für Lea, auch ihre Geschwister hätten vermutlich deutlich bessere Ausgangsmöglichkeiten, etwas aus ihrem Leben zu machen.

---

Irgendwann bin ich dann doch eingeschlafen und werde vom Wecker aus dem Schlaf gerissen. Es war eine traumlose Nacht. Trotzdem habe ich den Eindruck, ich habe nicht gut geschlafen. Ich fühle mich, wie gerädert. Aber auch Lea geht es ganz offensichtlich nicht gut. Sie krabbelt zu mir her, schmiegt sich in meine Arme und sucht beinahe verzweifelt meine Nähe. Ihr geht es genau gleich, wie mir.

„Kommst du noch mit zum Frühstück und begleitest mich anschließend noch zum Wagen?", frage ich zaghaft.

„Macht uns das den Abschied nicht noch schwerer?"

„Ich möchte jede Sekunde, die möglich ist, mit dir verbringen."

„Na gut."

Beim Frühstück erkundigt sich Lea, wie ich zuhause lebe. Sie scheint es trotz allem zu interessieren.

„Ist es nicht noch schlimmer, wenn du weißt, was dir entgeht?"

„Ich möchte es wissen, auch wenn es für mich schwerer wird. Aber ich kann mir besser vorstellen, wie du lebst und bin dir damit ein kleines Stück näher."

„Wir bleiben in Verbindung?", frage ich vorsichtig.

„Ich würde gern. Wir können ja manchmal telefonieren, wenn ich frei habe oder gerade keinen Kunden habe."

„Ich möchte auch den Kontakt halten."

Ich erzähle ihr, was ich mache, wie ich wohne, wie ich lebe und was ich in meiner Freizeit mache. Sie hört mir aufmerksam zu. Ich habe fast den Eindruck, sie hängt an meinen Lippen und speichert meine Worte in ihrem Kopf. Damit vergeht die Zeit, für meinen Geschmack viel zu schnell.

„Wir müssen", sage ich schließlich.

Lea begleitet mich in meine Suite und auf meinen Wunsch hin, zieht sie ihre Alltagskleider an, die sie getragen hat, als wir zu ihrer Familie gefahren sind. Ich finde, die enge Jeans und das hübsche Top stehen ihr einfach unglaublich gut.

Als ich dabei bin, mein Gepäck im Kofferraum zu verstauen, klingelt ein Handy. Ich schaue mich irritiert um, da es nicht mein Klingelton ist. Aber von wem kann das Handy sein? Weit und breit ist niemand anderes zu sehen.

„Ist das deins?", frage ich deshalb Lea.

„Meins?", meint sie überrascht. „Ach ja!"

Sie zieht ein altes, einfaches Handy hervor und blickt auf das Display. Ich kann an ihrem Gesicht ablesen, dass sie überrascht ist.

„Meine Mutter", formt sie lautlos mit den Lippen.

„Hallo!", meldet sie sich dann.

„Mutter fragt, ob dein Angebot noch gilt?", will sie von mir wissen. Ihr Blick ist dabei flehend.

„Natürlich. Sollen wir zu ihnen fahren?"

„Sollen wir zu Euch kommen?", spricht sie ins Handy.

„Ja, sie würde gerne noch einmal mit uns sprechen."

„Dann lass uns fahren", sage ich überglücklich. In mir keimt wieder Hoffnung auf. Warum sonst soll sie fragen, ob das Angebot noch gilt.

„Wir kommen", sagt Lea ins Gerät und beendet dann das Gespräch. Auch um ihre Lippen spielt ein schüchternes Lächeln.

Da wir inzwischen bei meinem Auto angekommen sind, gehe ich zur Beifahrerseits und halte ihr die Tür auf. Beim Einsteigen hält sie plötzlich inne und schaut mich unsicher an.

„Ich kann doch nicht einfach gehen."

„Lass mich machen."

Ich ziehe nun mein Handy hervor und wähle die Nummer von Graf Torrini. Da ich ihn als Anwalt manchmal dringend erreichen muss, habe ich natürlich seine Handynummer. Er meldet sich auch sofort.

„Dr. Meininger. Was verschafft mir die Ehre. Sind sie nicht im paradiso auf Urlaub?"

„Graf Torrini, ich bin gerade beim Abfahren und habe ein Anliegen."

„Hat es ihnen bei uns gut gefallen? Wenn Sie noch eine weitere Woche bleiben wollen, dann lässt sich das selbstverständlich einrichten."

„Nein, das ist nicht das Problem. Ich habe mich in eines Ihrer Mädchen verliebt, in Lea. Ich würde sie gerne mitnehmen."

„Mitnehmen? Einfach so? Für ein Souvenir ist sie etwas zu groß", scherzt Torrini.

„Nein, nicht als Souvenir. Ich meine es ernst."

„Aha, Sie wollen mir also ein Mädchen abspenstig machen."

„Ich bin mir dessen bewusst, dass ich Ihnen damit Unannehmlichkeiten bereite, aber sie wissen ja selbst, wo die Liebe hinfällt ..."

„Ja, ja", lächelt er. „L´amore!"

„Genau, l´amore."

„Sie wissen schon, dass ich einen Vertrag mit den Mädchen habe."

„Sie wissen schon, dass dieser vor Gericht nicht lange standhalten würde."

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