Die Einladung

Lea neben mir reißt die Augen auf. Sie kann einigermaßen verstehen, was Torrini sagt und ist nun alarmiert, weil ich mit dem Gericht drohe. Sie hat aber vermutlich den etwas schmunzelnden Unterton in der Stimme des Grafen nicht richtig mitbekommen. Ich kenne den Mann inzwischen gut genug, um zu wissen, dass er sich nur gespielt wehrt.

„Was können Sie mir als Gegenleistung anbieten?", meint Torrini.

„Informationen über ihren Kellermeister."

„Über Umberto? Sagen Sie mir nicht, Sie halten ihn für einen Meister seines Faches."

„Ganz im Gegenteil. Er beherrscht sein Handwerk schlecht und ist ein Schlitzohr."

„Ein Schlitzohr?"

„Bei den Weinführungen füllt er die Teilnehmer ab und vergnügt sich anschließend zusammen mit seinen Gehilfen mit den Mädchen auf recht bedenkliche Art und Weise."

„Ich habe einen Vorschlag, Dr. Meininger."

„Der wäre?"

„Sie setzen mir die Kündigung für Umberto auf, bringen ihm bei, dass er sich vom Acker machen soll und bekommen dafür Lea von mir."

„Wer soll sich aber dann um den Keller kümmern?"

„Ich habe da jemanden, den ich schon länger im Auge habe. Ich rufe ihn gleich an. Ich hatte bisher nur nie die Zeit die Kündigung zu schreiben und sie Umberto zu überreichen. Aber jetzt habe ich ja Sie. Schließlich müssen Sie sich Lea ja auch verdienen", grinst er.

„Das ist ein Deal", stimme ich zu. Lea schaut mich glücklich an.

„Sagen Sie bitte an der Rezeption, dass Sie das Mädchen mitnehmen und dafür meine Zustimmung haben. Das mit Umberto erledigen Sie am besten auch gleich, bevor sie abfahren."

„Das mache ich. Danke, Graf Torrini. Wir sehen uns."

„Wir sehen uns. Und dabei bringen Sie diese Lea mit. Das muss ein ganz besonderes Mädchen sein, das Ihnen dermaßen den Kopf verdreht hat."

„Das mache ich."

Damit ist das Gespräch zu Ende. Lea schaut mich neugierig an.

„Habe ich das richtig verstanden, ich darf mitkommen und der Kellermeister wird entlassen?"

„Das hast du richtig verstanden. Könntest du deine Mutter anrufen, dass wir etwas später kommen. Ich muss noch Umberto feuern."

Während wir zurück zur Rezeption gehen, telefoniert Lea mit ihrer Mutter. Dass wir etwas später kommen, ist kein Problem. Als ich das Mädchen hinterm Empfang informiere, dass ich die Personalakte von Umberto benötige und Lea mitnehme, schaut sie mich ungläubig an.

„Das ist mit Graf Torrini abgesprochen."

Mit einem ungläubigen Blick führt sie mich in ein Büro und sucht mir die gewünschte Akte heraus. Während ich die Kündigung schreibe, ausdrucke und unterschreibe, geht sie zurück zum Empfang. Ich wette mein linkes Ohr, dass sie Torrini anruft. Als wir das Büro verlassen, schaut sie mich voller Ehrfurcht an. Offenbar hat sie tatsächlich telefoniert.

„Haben Sie alles, was Sie brauchen, Dr. Meininger?"

„Danke ja, ich muss noch in die Kellerei."

Ich nehme Lea bei der Hand und mache mich auf den Weg. Vor der Kellerei treffe ich auf Umberto. Er schaut mich böse an.

„Sie haben uns neulich den ganzen Abend versaut", meint er.

„Ich versaue Ihnen auch noch mehr. Ich darf Ihnen hiermit vor einer Zeugin die Kündigung überreichen."

„Die was?", fährt er mich an.

Dabei reißt er mir das Schreiben aus der Hand. Er liest es durch und wird immer blasser im Gesicht, bis er fast weiß ist.

„Sie haben die Vollmacht von Graf Torrini? Sie können in seinem Namen unterschreiben?"

„In Deutschland, Österreich, Frankreich und in Italien", bestätige ich.

„Sie wollen mich hinauswerfen? Da wird Graf Torrini aber nicht mitspielen, das kann ich Ihnen versichern."

„Es ist mit ihm abgesprochen", antworte ich gelassen. „Ich würde Sie bitten, Ihre Sachen zu packen und auf der Stelle zu verschwinden. Ansonsten muss ich den Sicherheitsdienst holen."

„Sie setzen mich einfach so vor die Tür, nach allem, was ich für den Grafen getan habe?"

„Was haben Sie denn für den Grafen getan? Sie haben schlechten Wein hergestellt und sich mit den Mädchen auf widerrechtliche Weise vergnügt und das auch noch auf eine schäbige Art und Weise. Ich denke, Graf Torrini ist froh, sie los zu sein."

„Das wird er bereuen. Wer soll denn nun meinen Platz einnehmen. So schnell findet er ganz sicher keinen Nachfolger."

„Ich würde sagen, das lassen Sie doch besser seine Sorge sein."

„Und was glotzt du dumme Kuh?", fährt er Lea an.

Instinktiv bringt sie sich hinter mir in Sicherheit. Ich hingegen baue mich beschützend vor ihr auf.

„Verschwinden Sie, bevor ich auch noch Strafanzeige wegen Beleidigung erstatte", fahre ich ihn an.

„Schon gut, schon gut. Ich verschwinde ja", lenkt er ein.

Ich begleite ihn, damit er seine sieben Sachen zusammenpacken kann. Viel ist es ja nicht. Dann begleite ich ihn nach draußen und mache mich anschließend mit Lea auf den Weg zum Wagen.

„Und nun endlich zu deiner Mutter."

„Ich hoffe, dass ihre Frage, ob das Angebot noch steht, richtig gemeint ist. Sonst stehe ich ohne Job da."

„Dann finden wir eine andere Lösung."

Während wir darauf gewartet haben, dass Umberto seine Sachen packt, ist mir eine Idee gekommen. Wenn die Mutter mit den Geschwistern trotz allem nicht mitkommen will, dann nehme ich einfach Lea allein mit, sie soll studieren und ich unterstütze die Familie von Deutschland aus. Keine Ahnung, warum ich mich darauf fixiert hatte, gleich alle mit nach Deutschland zu nehmen. War wohl darauf konzentriert, dass Beste für alle zu bewirken. Mit dem Wissen, dass es auch anders geht, fahre ich zum Gespräch mit der Mutter.

Wenig später kommen wir dort an, steigen aus und Lea nimmt, während wir zur Haustür gehen, meine Hand. Sie hält sich daran fest, als würde sie Halt suchen. Vermutlich ist es auch so.

Sie klingelt, sagt ihrer Mutter, dass wir es sind und wir gehen erneut hinauf in die Wohnung. Dort erwartet uns bereits Leas Mutter und diesmal schaut sie deutlich freundlicher drein als noch gestern.

„Guten Tag", meint sie schüchtern.

„Guten Tag", antworte ich.

„Hallo Mama", grüßt auch Lea.

Wir gehen wieder in die Küche und setzen uns hin, wie gestern. Einen Moment schweigen wir alle. Ich will, dass ihre Mutter den Anfang macht. Dann habe ich eine bessere Verhandlungsposition. Auf diese Weise ist sie es, die etwas von mir will und nicht umgekehrt.

„Du liebst meine Tochter wirklich", beginnt sie schließlich.

„Das tue ich."

„Das ist mir vergangene Nacht klar geworden. Nicht, weil du ihr eine Zukunft in Deutschland ermöglichen willst, denn das könnte ja auch bedeuten, du möchtest sie von dir abhängig machen."

„Das will ich ganz bestimmt nicht", antworte ich entschlossen.

„Reg dich nicht auf, das habe ich verstanden. Wie du dich für sie eingesetzt hast, das hat mich beeindruckt."

„Ich liebe ihn auch", mischt sich nun auch Lea ein.

„Steht dein Angebot noch?", erkundigt sich nun ihre Mutter.

„Natürlich, ich stehe zu meinem Wort."

„Dann würden wir es gerne annehmen."

„Warum der Sinneswandel?", erkundigt sich Lea.

„Ich habe mit deinen Geschwistern gesprochen. Sie würden gerne nach Deutschland gehen und dort leben. Sie haben mir klar gemacht, dass das hier kein Leben ist. Vor allem Gianni mit seinen 14 Jahren hat mir zu verstehen gegeben, dass sie alle darunter leiden, dass wir uns hier verstecken, denn das ist es ja auch. Wir verstecken uns und haben Angst, dass mein Mann hier auftaucht. Solange wir hierbleiben, werden wir nicht zur Ruhe kommen."

„Gut, dann machen wir uns heute noch auf den Weg. Packt das Wichtigste zusammen, wir starten so schnell wie möglich. Ich lasse dann ein Umzugsunternehmen kommen, das den Rest zusammenpackt und die Formalitäten abwickelt."

„So plötzlich?"

„Wenn schon, denn schon."

„Warum nicht", meint nun auch Loredana. „Du bist ein Mann der Tat. Das gefällt mir."

Sie grinst dabei und ruft dann Leas Geschwister. Diese haben offensichtlich in einem Zimmer hinter der Tür gewartet. Sie kommen ganz aufgeregt in die Küche.

„Fahren wir?", erkundigt sich der Älteste. Ich vermute, dass es sich dabei um Gianni handelt. „Wann geht's los?"

„Heute noch", meint die Mutter. „Packt das Wichtigste zusammen."

„Ich schlage vor, Lea und ich kaufen die Zugfahrkarten und organisieren dann ein Taxi, das Euch zum Bahnhof bringt. Das Gepäck laden wir in den Wagen, dann habt ihr weniger zu schleppen. Ihr selbst nehmt nur das mit, was Ihr für die Reise braucht. In Deutschland holen wir Euch am Bahnhof ab und dann fahren wir zu mir", schlage ich vor.

„Das wäre super", stimmt die Mutter zu. „Habt ihr gehört, Kinder? Packt das Nötigste zusammen, wir werden abgeholt."

---

„Darf ich bitten, das ist unser Schlafzimmer", sage ich zu Lea. Dabei öffne ich die Tür.

„Wow, das ist wunderschön."

Mein Schlafzimmer ist wirklich schön. Eine Seite besteht aus einer einzigen Glasfront, die auf einen Balkon hinausführt. Dahinter breitet sich hinter einer Wiese der Wald aus.

Wir sind geschafft. Wir haben Leas Familie zum Bahnhof gefahren, sind mit dem Gepäck vorausgefahren und haben sie wenig später abgeholt. Dann kam die Zuweisung der Zimmer in der Einliegerwohnung. Die beiden Kleinsten und die zwei älteren Jungs müssen sich jeweils ein Zimmer teilen. Trotzdem ist es viel besser als in der kleinen Zweizimmerwohnung in der Toskana.

Lea schläft bei mir. Offiziell bezieht sie eines der beiden Gästezimmer, weil in der Einliegerwohnung zu wenig Platz ist. In Wirklichkeit wird sie die meiste Zeit bei mir sein. Ich habe ihr zum Schein das Zimmer neben meinem zugewiesen, das jedoch über eine Verbindungstür mit meinem verbunden ist. Beim Bau hat der Architekt gemeint, es könnte einmal als Kinderzimmer dienen und dann wäre es vor allem in den ersten Jahren von Vorteil, wenn es diese Tür gäbe. Diese Weitsicht kommt mir nun zugute. Sollte tatsächlich jemand an meine oder ihre Tür klopfen, kann sie über diese Verbindung in ihr Zimmer verschwinden und niemand merkt etwas davon.

„Ich bin tot müde", gestehe ich.

„Müde bin ich auch. Trotzdem sollten wir dein Bett einweihen", grinst sie schelmisch.

Dabei schiebt sie mich weiter ins Zimmer hinein, gibt der Tür mit der Ferse einen Tritt, dass sie ins Schloss fällt, und drückt mich gegen die Wand. Sofort finden ihre Lippen, die meinen und es entsteht ein ausgesprochen leidenschaftlicher Kuss. Erst als die Luft knapp wird löst sie sich von mir und atmet ein.

„Danke!", haucht sie.

„Wofür?"

„Dass du es geschafft hast, meine Mutter zu überzeugen."

„Das war ein ganz schön hartes Stück Arbeit."

„Deine Leidenschaft hat am Ende doch bewirkt, dass sie ihre Meinung ändert. Du bist sie gestern aber auch ganz schön angefahren."

„Ich habe nur ehrlich meine Meinung gesagt."

„Und dafür liebe ich dich!"

Ich schiebe sie nun zum Bett. Ich hebe ihr T-Shirt hoch, streife es über ihren Kopf und werfe es auf einen Stuhl. Es fühlt sich unglaublich gut an, als ich meine Hände auf ihre Brüste lege und sie sanft massiere. Wir schauen uns einen Moment in die Augen, dann küssen wir uns erneut. Dabei muss ich notgedrungen meine Hände zwischen uns hervorziehen und lege sie auf ihren Rücken. Dann spüre ich, wie sie sich an meiner Hose zu schaffen macht. Geschickt öffnet sie trotz des geringen Platzes zwischen uns den Gürtel, den Knopf und den Reißverschluss. Schon sackt sie nach unten. Aber Lea ist damit allerdings noch nicht zufrieden. Sie zieht hastig meine Unterhose nach unten und greift nach meinem besten Stück.

Überrascht ziehe ich die Luft ein wenig geräuschvoll ein und bringe Lea damit zum Kichern. Sie grinst in meinen Mund und beißt mir sanft auf die Zunge, um mich zu necken. Gleichzeitig legt sie mit der Hand an meinem Schwanz los und wichst ihn gekonnt. Sie entlockt mir dabei immer wieder ein Stöhnen.

Zunächst gebe ich mich nur der herrlichen Stimulation hin. Dann aber werde ich aktiv, ziehe nun auch ihr die Jeans aus. Da sie sehr eng um ihre Beine liegt, muss ich sie nach unten ziehen und nehme dabei gleich auch das Höschen mit. Als ich dabei unbewusst ihre Scham berühre, wird mir bewusst, dass sie bereits klatschnass ist.

Ich werfe Lea aufs Bett, spreize ihre Beine und positioniere meinen Prügel vor ihrem Eingang. Als ich ihr in die Augen schaue, kann ich nur Verlangen und Ungeduld erkennen. Deshalb steche ich zu und dringe auf Anhieb bis zum Anschlag in sie ein. Ich verharre nicht, damit sie sich an ihn gewöhnen kann, ich lege sofort los.

Ich vögle uns entschlossen, mit harten tiefen Stößen, zum Höhepunkt. Als Lea ihren Orgasmus in die Nacht brüllt, komme auch ich und verströme mich in ihr.

Epilog

Es ist nun schon acht Jahre her, dass Lea zu mir gezogen ist. Wir sind inzwischen schon lange auch offiziell ein Paar. Ihre Geschwister sind inzwischen auch größer. Gianni hat eine Freundin, einen tollen Beruf und eine eigene Wohnung. Die übrigen Geschwister sind noch in der Schule, haben sich aber bestens eingelebt. Leas Mutter hat sich auch eine Arbeit gesucht und hat seit einem Jahr ebenfalls einen Freund. Von ihrem Mann ist sie inzwischen auch offiziell geschieden.

Lea hat ihr Medizinstudium in Windeseile mit Bestnoten abgeschlossen und eine Stelle als Oberärztin an der Kinderstation des Krankenhauses. Sie liebt Kinder und hat eine unglaubliche Geduld mit ihnen. Die Kinder vertrauen ihr und so ist sie die Beste, wenn es darum geht, herauszufinden, was sie haben. Die kleinen Patienten vertrauen ihr und lassen sich bereitwillig behandeln. Wo Kollegen Probleme haben, eine Spritze zu setzen, spricht sie kurz mit den Kleinen und wenig später hat sie sie überzeugt.

Wie sitzen in einem Restaurant. Es ist unser Jahrestag, den wir mit einem Essen in einem schicken Lokal feiern wollen. Ich bin aufgeregt. Lea schaut mich mit ihrem so wunderschönen Lächeln an, dass ich dahinschmelze. Ich ziehe die kleine Schachtel aus der Anzugtasche, stehe auf und gehe zu ihr. Neben ihrem Stuhl gehe ich auf die Knie.

„Liebe Lea, du bist mein Leben. Ich wüsste nicht mehr, was ich ohne dich machen würde. Ich bin so froh, dass ich dir begegnet bin und möchte nun Nägel mit Köpfen machen."

„Du willst mir doch nicht einen Antrag machen?", meint sie. Dabei hält sie sich die Hand vor den Mund.

„Doch, mein Schatz, genau das möchte ich", antworte ich. „Lea, möchtest du meine Frau werden und dein Leben mit dem alten Esel verbringen?

„Den alten Esel lassen wir weg", grinst sie. „Aber deine Frau möchte ich werden. Ja, ich will!"

Ich stehe auf, nehme den Ring und stecke ihn ihr an die Hand. Dann nehme ich sie in den Arm und küsse sie voller Leidenschaft. Mein größter Wunsch ist in Erfüllung gegangen.

Als wir uns lösen, lächelt mich Lea an. In ihren Augen erkenne ich ein Leuchten, das ich noch nie gesehen habe.

„Ich habe auch eine Überraschung für dich", meint sie.

Dann greift sie zu ihrer Tasche, holt die Geldtasche heraus, öffnet sie und holt etwas heraus. Ich bin gespannt, was für eine Überraschung sie haben könnte. Da wird mir bewusst, dass es ein Ultraschallbild ist.

„Wir bekommen ein Baby?", frage ich freudig erstaunt.

„Zwillinge!"

Ende

Zum Abschluss möchte ich mich ganz herlzlich bei meiner Freundin Melli bedanken. Sie macht sich sehr viel Mühe, die Texte zu korrigieren. Nicht nur ich, ich hoffe auch die Leser werden es ihr von Herzen Danken.

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